Niers-Geflüster: Farbenfrohe Pracht am Markt

Die Maler haben ihr Werk so gut wie beendet. Außerdem: „Moses“ Pankarz signiert auch in Grefrath, Gründer sind beim goldenen Jubiläum in Mülhausen dabei.

Foto: Reimann

Grefrath. Es ist vollbracht: In neuem Glanz erstrahlt nun das Haus Markt 7. Oder sollte man besser sagen die Häuser? Denn die neue Farbgebung sowie die unterschiedlichen Fenster sollen deutlich machen, dass es sich eigentlich um zwei Gebäude handelt, sagt Inhaber Klaus Dieter von Laguna von der benachbarten Hubertus-Apotheke.

Foto: Kurt Lübke

Verzögert hatten sich die Arbeiten am Markt 7, in dem sich Schreib- und Spielwaren Witzel befindet, wegen des Wetters. Jetzt fehlen nur noch ein Anstrich der Fensterbänke und die Markise am rechten Haus. Zudem müssen einige Quadratmeter Boden im Witzel-Eingangsbereich noch ausgebessert werden.

Apropos Restarbeiten: Die gilt es auch noch auf der Rückseite von Markt 7 zu erledigen. Am Neubau Kirchengarten 12 fehlen Briefkasten, Blumenkübel und andere Details, so Hausbesitzer Klaus Dieter von Laguna. Das Erdgeschoss nutzt bereits die Gemeinschaftspraxis Clemens Huth und Dr. Stefan Schillings, zu der inzwischen auchDr. Christian Müller gestoßen ist, der vorher eine Praxis am Deversdonk hatte. Zudem gibt es nun einen barrierefreien Schulungsraum, der von den Ärzten und Apotheker von Laguna genutzt wird.

Vergangenen Samstag hat Illustrator Jürgen „Moses“ Pankarz das von ihm kreierte Poster für den Kreis Viersen in Kempen signiert — mit großem Erfolg. Mehr als 120 Menschen kamen in zwei Stunden zur Thomas-Buchhandlung. Seit Dienstag steht auch der Termin für eine Signierstunde in Grefrath fest: am 8. März von 11 bis 13 Uhr in der „Grefra-ther Buchhandlung“, Hohe Straße 25. Neben den Kreis-Plakaten werden auch Hüsch-Plakate und -Postkarten angeboten. Die Erklärung: Pankarz war ein sehr guter Freund des 2005 verstorbenen Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch.

Bisher gab es nur die Ankündigung, nun sind auch die Eintrittskarten da: Der Vorverkauf für das Konzert von „The Dorf“ mit Stargast „F. M. Einheit“, früher Schlagwerker der „Einstürzenden Neubauten“ im Pädagogischen Zentrum der Liebfrauenschule hat begonnen. Veranstalter ist die „Kultur-Initiative Grefrath“ (King), die im vergangenen Jahr das Familienfest im Schwingboden-Park organisiert hat.

Am 15. März spielt die Big Band aus dem Ruhrgebiet, die in den vergangenen drei Jahren am Pfingst-Wochenende beim „Moers Festival“ zu Gast war, in Mülhausen. Los geht es um 19.30 Uhr mit dem Auftritt der Big Band der Liebfrauenschule unter der Leitung von Jakob Stauber. Danach spielt „The Byggesett Orchestra“ mit dem Mönchengladbacher Keyboarder Georg Sehrbrock, dem Krefelder Bassisten Peter Körfer und dem Kempener Schlagzeuger André Hasselmann. „

Die Band, die früher ,Belgium’ hieß, hat sich mit vielen CDs und Auftritten einen Namen in der progressiven und elektronischen Musikszene gemacht“, sagt Markus Türk, einer der fünf „Kings“ und Trompeter bei „The Dorf“. Karten (Preis: zehn Euro) gibt es im Vorverkauf in der „Grefrather Buchhandlung“, Hohe Straße 25, im Bürgerservice im Grefrather Rathaus und im Sekretariat der Liebfrauenschule Mülhausen, Hauptstraße. An der Abendkasse sind am 15. März zwölf Euro fällig.

Apropos Konzerte: Bereits ausverkauft sind die beiden nächsten Ausgaben der „Kultur am Montag“, die Regina Ringpfeil und Karl Groß in ihrer „Grefrather Buchhandlung“ veranstalten. Am 10. Februar ist „Sedaa“ mit Musikern aus der Mongolei und dem Iran an der Hohe Straße 25 zu Gast. Und für den 17. März ist die vierte und definitiv letzte Ausgabe des „Randy-Newman-Projekts“ mit Manfred Maurenbrecher, George Nussbaumer und Richard Wester geplant.

„Gute Nachbarn sind unersetzlich“, sagt Werner Mülders und lacht. Gemeinsam mit den anderen rund 30 Mitgliedern der Straßengemeinschaft Kirchstraße feierte der gebürtige Mülhausener das 50-jährige Bestehen der Gemeinschaft. „Bislang hat es nie ernsthaft Streit untereinander gegeben“, stellte Mülders bei der Kaffeetafel im Schulungsraum des Feuerwehr-Gerätehauses stellvertretend fest.

Von den beiden einzigen noch lebenden Mitbegründern Hanni und Helmut Pannekes bis zur jungen Familie gehören mittlerweile drei Generationen zur Straßengemeinschaft. Als die Bebauung der Kirchstraße nur bis zum Gerätehaus reichte, hat die Gemeinschaft mit 15 Nachbarn angefangen.

„Wo wir damals Fußball spielten, stehen heute Häuser“, sagte Mülders. Heimat und Nachbarschaft sind auch den Zugezogenen wichtig, die an traditionellen Veranstaltungen wie dem jährlichen Straßenfest mit Radtour, Einkehr und Grillen teilnehmen. Der Kontakt zu Feuerwehr, Kirche und Schützen ist eng: „Wir kränzen und helfen dort, wo wir gebraucht werden“, sagt Mülders. Die Jubiläumsfeier nutzten die Nachbarn für Gespräche über früher und heute.

Im Baugebiet Brauereistraße im Grefrather Ortskern soll ein weiterer Neubau in Angriff genommen werden: Der Bauantrag für ein Sechs-Parteien-Haus mit Eigentumswohnungen zwischen 90 und 126 Quadratmetern Größe ist eingereicht. Bauherr ist die Immobilien-Firma Fabri und Reuter. Es ist das dritte Mehrfamilienhaus in dem Baugebiet, das nach der alten Grefrather Bären-Brauerei benannt ist und im Grefrather Ortskern zwischen Hohe und Umstraße liegt.

Es entstand im Rahmen der Ortskernsanierung, die in den 1980er Jahren begann und vergangenes Jahr abgeschlossen wurde. Doch das bauliche Ende der Fahnenstange muss in dem Gebiet damit noch nicht erreicht sein: Es gibt noch Platz für zwei, drei weitere Häuser.

Ein Riss in der Jacke, ein Loch in der Hose, abgerissene Knöpfe am Hemd: „Das kann man flicken“, findet Brigitte Caspers und lädt für Sonntag von 11 bis 16 Uhr zum Aktionstag „Allerlei Flickwerk“ ins Niederrheinische Freilichtmuseum ein. Besuchern zeigt sie, wie schon zu Großmutters Zeiten mit Nadel und Faden ausgebessert wurde. „Jeder darf gerne Stoffreste und Kleidungsstücke mitbringen und es selbst probieren“, sagt sie.

Schneidermeisterin Michaela Krauskopf zeigt, wie man mit einer modernen Nähmaschine umgeht und gibt Tipps. „Wir plaudern aus dem Nähkästchen“, scherzt sie wortgewandt. Die Teilnahme an der Aktion ist kostenlos, Erwachsene müssen nur den normalen Museumseintritt zahlen: 4,50, ermäßigt 3,50 Euro. Kinder und Jugendliche zahlen am Sonntag nichts.