Kreis Viersen. Schick essen gehen, sich einen netten Kino-Abend machen oder einfach mal nach Herzenslust shoppen - für 56 Euro fallen einem jede Menge schöne Sachen ein, die man machen könnte. Diese 56 Euro sind es auch, die Svenja Mertens von nun an jeden Monat - und rückwirkend bis zum 1. Januar dieses Jahres - zusätzlich auf ihrem Konto haben wird.
Diesen glücklichen Umstand hat die Sachbearbeiterin im Personalamt in Kempen Arbeitgebern und Gewerkschaften zu verdanken, die nach langen Verhandlungen nun endlich einen gemeinsamen Nenner gefunden haben.
"Gejubelt habe ich nicht, als ich von der Einigung erfahren. Gefreut habe ich mich aber schon", sagt die 23-Jährige. Was sie mit dem unverhofften Geld machen wird, weiß sie aber noch nicht genau. "Fest eingeplant habe ich es jedenfalls nicht", sagt die Sachbearbeiterin, die das Geld wohl am ehesten zur Seite legen und für die Zukunft sparen wird.
Auch Christine Schmitz, Sachbearbeiterin im Steueramt, und Ulrich Froese, Baukontrolleur im Bauordnungsamt - beide arbeiten in Nettetal - wollen ihr zusätzliches Gehalt sinnvoll einsetzen und nicht einfach nur so verpulvern. Von den etwa 80 Euro, die sie von nun monatlich mehr verdienen, wollen sie Benzin, Heiz- und Stromkosten bezahlen. Schließlich seien diese in den vergangenen Monaten und Jahren extrem angestiegen.
Katrin Halberkamp sieht das genau so und möchte ihre 60Euro ebenfalls sinnvoll ausgeben. "Die Preissteigerungen der Vergangenheit- von Lebensmitteln über Strom und Benzin - sollen damit kompensiert werden", sagt die Sachbearbeiterin im Nettetaler Ordnungsamt.
Kein Streik: Nach monatelangen Verhandlungen wurde ein Streik im Öffentlichen Dienst abgewendet, da sich Arbeitgeber und Gewerkschaften geeinigt haben.
Ergebnisse: Die Bezüge für die 1,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen steigen in diesem Jahr um 3,1 Prozent. Zudem wird ein Sockelbetrag von 50 Euro aufs Gehalt aufgeschlagen. Im Westen gilt die Erhöhung rückwirkend zum 1.Januar, im Osten vom 1. April an. Am 1.Januar des kommenden Jahres steigen die Gehälter um weitere 2,8 Prozent. Außerdem erhalten die Tarifbeschäftigten eine Einmalzahlung von 225 Euro. Ferner verlängert sich die Arbeitszeit.