(biro) Das Hospital zum Heiligen Geist in Kempen bekommt einen Zuschuss für seine Geburtshilfestation. Mit und 397.000 Euro unterstützt das Land NRW das Kempener Krankenhaus. Insgesamt setzt die Landesregierung Bundeszuschüsse in Höhe von rund 25 Millionen Euro gezielt ein, um die flächendeckende Geburtshilfe in NRW zu erhalten. Das teilt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Grünen, Meral Thoms aus dem Kreis Viersen, mit. Gefördert werden kleinere Geburtsstationen, die besonders von den hohen Vorhaltekosten betroffen sind. Im Kempener Krankenhaus kommen jährlich rund 600 Babys zur Welt.
„Geburtshilfe gehört wohnortnah in die Fläche – werdende Eltern brauchen Verlässlichkeit, Sicherheit und kurze Wege“, sagt Thoms. „Die Unterstützung kleiner Standorte stärkt die flächendeckende Versorgung rund um die Geburt – und hilft den Familien bei uns im Kreis Viersen.“ So sieht es auch Joachim Straeten, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Kempen: „Die Geburtshilfe im Hospital zum Heiligen Geist ist für viele Familien in Kempen unverzichtbar. Wer gute Versorgung vor Ort will, muss kleine Standorte gezielt stärken – das macht die Landesregierung jetzt. Das ist eine wichtige Brücke in Richtung zukunftsfeste Krankenhausversorgung.“
Der Bund stellt die Mittel zur Verfügung, um die Finanzierung bis zum Greifen der bundesweiten Krankenhausreform zu überbrücken. Die Notwendigkeit, Personal rund um die Uhr bereitzustellen, setzt gerade kleine Geburtshilfen unter hohen finanziellen Druck, teilt Thoms weiter mit. Damit sie nicht aufgeben müssen, hat die Landesregierung in der diesjährigen Förderrunde festgelegt, dass ausschließlich Krankenhäuser mit einer vergleichsweise niedrigen Zahl von Geburten diesen Zuschuss zur Finanzierung ihrer Betriebskosten erhalten. 69 Kliniken in NRW profitieren davon. „Die Überbrückungshilfe ist wichtig, aber klar ist: Die anstehende bundesweite Krankenhausreform muss sicherstellen, dass die Betriebskosten für die Geburtshilfe dauerhaft finanziell abgesichert werden“, betont Thoms.
Und wofür setzt das Krankenhaus in Kempen die Mittel ein? Eine gute Geburtshilfe brauche Menschen, Räume, Zeit – und das rund um die Uhr, heißt es aus dem Hospital. Um das leisten zu können, unterstützten Bund und Länder Geburtskliniken seit 2023 mit speziellen Fördermitteln. Auch das Hospital zum Heiligen Geist erhalte diese Gelder, die dazu beitrügen, die hohen Kosten einer verlässlichen geburtshilflichen Versorgung abzufedern – etwa für die ständige ärztliche Präsenz, die Unterstützung des Hebammenteams oder den Betrieb der Kreißsäle und Wochenbettstation.
„Leider wurden die Förderbedingungen in diesem Jahr deutlich verschärft: Statt wie bisher 1400 Euro pro Geburt erhalten wir 2025 nur noch 700 Euro – also nur noch die Hälfte. Für uns als Klinik im ländlichen Raum mit einer kleineren Geburtenzahl, aber gleichem Anspruch an Sicherheit und Qualität, ist das eine große Herausforderung“, erklärt eine Sprecherin der Artemed-Gruppe, zu der das Hospital gehört. Denn: Geburtshilfe sei aufwendig, und die regulären Pauschalen deckten diesen Aufwand längst nicht ab: „Die Fördergelder dienen bei uns also nicht für Investitionen oder ,Extras‘ – sie helfen schlicht dabei, das bestehende Angebot für Schwangere und junge Familien überhaupt aufrechterhalten zu können. Unser Ziel bleibt dabei klar: eine sichere, würdevolle und persönliche Geburt für alle, die sich uns anvertrauen.“ Informationen erhalten werdende Eltern bei einem Tag der offenen Tür, der am Samstag, 24. Mai, von 13 bis 17 Uhr in Kempen stattfindet.