Pflastern und Pflanzen
Viertklässler waren als „kleine Landschaftsgärtner“ im Gartenbaubetrieb Schraps und Vogel.
St. Hubert. „Was ist, wenn ich den Milchsaft trinke?”, möchte Til (9) vom angehenden Landschaftsgärtner Robert Ahle wissen. „Das ist keine gute Idee. Der Saft der Wolfsmilch-Pflanze ist sehr giftig“, sagt Ahle.
Im Gartenbaubetrieb Schraps und Vogel an der Bahnstraße sehen sich Kinder um: Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW führt in zahlreichen Betrieben „Kleine Landschaftsgärtner in Aktion“ durch. „Das ist die erste Aktion dieser Art“, weiß Gartenbautechniker Peter Schraps. Der Betrieb, den er und Frank Vogel 1990 gegründet haben, kümmert sich um Gartenplanung, -ausführung und —pflege sowie um Spielplatz- und Teichbau.
Für die Viertklässler der Grundschule St. Hubert haben Schraps und Kollegen fünf Stationen vorbereitet — von der Giftpflanzenkunde über den Großflächenmäher-Parcours bis zur Pflasterbaustelle. Doch den Anfang macht ein zünftiges Baustellen-Frühstück. Schraps: „Kein Kampf ohne Mampf.“
„Bei uns wächst Efeu um den ganzen Gartenschuppen“, sagt Nele. Bis jetzt wusste die Neunjährige nicht, dass alle Pflanzenteile der immergrünen Ranke giftig sind. „Fast alle Kinder haben mich gefragt, ob ich nicht tot sein müsste. Immerhin habe ich alle giftige Pflanzen angefasst“, sagt Ahle. Doch natürlich wäscht er sich danach auch die Hände — das gehört im Beruf dazu.
Zeitgleich standen zehn Kinder am Bagger Schlange, um selbst auszuprobieren, wie schwer der Umgang mit der Schaufel ist. „Das ist gar nicht so einfach, die Position zu halten. Die Hebel muss man nur ganz leicht drehen“, sagt Philipp (9). Landschaftsgärtner Markus Ziemes passt auf, das nichts passiert: Er hält den roten Notaus-Knopf fest in der linken Hand.
Am Ende darf sich jedes Kind eine selbst eingepflanzte Tulpenzwiebel und einen Zollstock als Erinnerung mit nach Hause nehmen. „Alles war perfekt organisiert“, lobt Klassenlehrerin Birgit Becker abschließend.