Probleme durch Priestermangel vergrößern sich

Pfarrvikar Klemens Gößmann wird die GdG Kempen-Tönisvorst verlassen. Keine Messen mehr in der Kapelle St. Peter.

Kempen/Tönisvorst. Wie geht es mit der Kapelle St. Peter weiter? Diese Frage ist aktuell geworden, seit Pastor Theo Derstappen angekündigt hatte, dass er dort keine regelmäßigen Messen mehr halten wird — wie es der 94-Jährige zuvor noch jeden Sonntag getan hatte. Um gemeinsam Ideen zusammenzubringen, waren mehr als 30 Interessierte ins Gemeindezentrum von St. Josef gekommen.

Zu Beginn dankte Maria Birmes vom Förderverein der Kapelle Pastor Derstappen für seinen Dienst in den vergangenen 24 Jahren. Propst Thomas Eicker lobte, dass die Freunde der Kapelle in der Vergangenheit durch Öffnungszeiten, Führungen und Konzerte schon dafür gesorgt hätten, dass die Kapelle lebendig und bekannt bleibt.

Doch die Hoffnung, dass es dort weiter regelmäßige Eucharistiefeiern geben kann, mussten Eicker und die Vertreter des Pfarreirates schnell nehmen. Denn der Priestermangel zeigt sich auch in der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) ganz deutlich. Zum Ende des Jahres wird Pfarrvikar Pfarrer Klemens Gößmann die GdG verlassen. Dann bleiben als Priester für Kempen, St. Hubert, St. Tönis und Vorst nur noch Thomas Eicker und Marc Kubella. Hinzu kommen vier Subsidiare, also Priester im Ruhestand, die noch Messen halten. Unter anderem Ex-Propst Josef Reuter aus Kempen und Ludwig Kamm, der erst vor einigen Wochen als Tönisvorster Pfarrer in den Ruhestand gegangen ist und nun nach Kempen zieht.

Für die Zeit nach Gößmann wird es für alle Kirchen der GdG eine neue Gottesdienstordnung geben müssen. In Kempen bieten zudem sieben Wortgottesdienstleiter Feiern mit Kommunionspendung an. Doch auch diese sind keine Lösung für St. Peter, denn sie seien bereits eingespannt und sollen die Gottesdienste in den drei großen Kempener Kirchen sicherstellen.

Propst Eicker rief die Gottesdienstbesucher von St. Peter dazu auf, die Eucharistiefeiern in den umliegenden Kirchen zu besuchen und so die Gemeinden dort zu unterstützen.

Die St. Peter-Besucher zeigten sich enttäuscht. Das Gotteshaus sei mit rund 50 Besuchern immer gut gefüllt, machten sie deutlich. Die Kapelle, so hatte es Maria Birmes schon im Vorfeld gesagt, soll aber weiterhin mit Gebeten gefüllt sein. Erste Ideen für abendliche Gebete oder Andachten stehen schon im Raum.

Die Bereitschaft, sich einzubringen, wurde auch bereits von einigen Freiwilligen erklärt. Zu besonderen Festen, wie dem Patronatsfest von St. Peter am 29. Juni, könne es auch Messfeiern in der Kapelle geben. Dazu soll es noch weitere Gespräche geben. ulli