Reges Treiben auf dem St. Huberter Markt

Bei strahlendem Sonnenschein erleben die Besucher einen schönen Tag. Vor allem Vereine nutzen die Chance, sich auf dem Weihnachtsmarkt rund um die Pfarrkirche zu präsentieren.

Foto: Achim Hüskes

Kempen. Die gefilzte Tüte, die Ute Schuchert am Stand der Johannes-Hubertus-Schule erworben hatte, erinnerte mit ihren aufgenähten Blüten ebenso an den Frühling wie die Sonne, die Dauergast beim St. Huberter Weihnachtsmarkt war. Kein Wunder, dass die Besucher nicht lange auf sich warten ließen. Rund um die Pfarrkirche St. Hubertus herrschte bereits am Sonntagvormittag reges Treiben.

„Wir kaufen gerne hier“, sagte Ute Schuchert. Kai (15), Schüler der Johannes-Hubertus-Schule, die mittlerweile Teil des Förderzentrums Ost ist, nannte als Verkaufshit die Feuerschalen aus Beton.

Der St. Huberter Weihnachtsmarkt ist weniger kommerziell als andere Märkte. Viele Vereine nutzen die Chance, sich in Erinnerung zu rufen und mit dem Verkauf von Selbstgebasteltem die Kasse aufzufüllen. Am Stand des Fördervereins für Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde bastelte Astrid Baumgart mit den Kindern — sie konnten unter anderem aus Wachsplatten Kerzen rollen.

Helga Meyes, Vorsitzende des Stammes St. Hubert der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, hatte ein Feuer entfacht, in dem Kinder Stockbrot backen konnten. Sollte das eine Werbeaktion sein? „Eher nicht, wir haben viele Kinder auf der Warteliste, freie Plätze gibt es derzeit nur für Kinder ab 13“, sagte sie. Simon (6) gehörte zu denen, die ihr Brot in das Feuer hielten.

Vor Blumen Lohbeck spielten Janne (9) und Nika (8) Weihnachtslieder mit der Trompete, der Blumenladen wurde zum Café mit Orangenpunsch und Kuchen — und Adventskränzen für Spätentschlossene. Am Stand des Kinderzentrums Lupilus gab es „Kühlschrank-Eulen“ aus Stoff, die im Kühlschrank Kälte auftanken und dann unter anderem bei Kopfschmerzen Linderung verschaffen sollen, beispielsweise nach einer „Überdosis“ Glühwein.

Herbert Wegert (79) stellte neben kleineren Bastelarbeiten drei große Krippen aus. Für zwei davon fanden sich schnell Interessenten: „Eine sollte übrig bleiben, sonst haben meine Eltern keine für sich“, sagte Tochter Karin Baltes (52), die gemeinsam mit Mann Theo Vogelhäuser feilbot.

Der Stand „Der süße Traum“ erinnerte mit seinem Angebot an eine Kirmes. Für Verliebte gab es Lebkuchenherzen mit der Zuckergussaufschrift „Ich liebe dich“, wer noch auf der Suche ist, entschied sich für die Aufschrift „Ich bin Single“.

Werner Bovenschen und Jörg Fitze vom Heimatverein verkauften unter anderem das „Weäverdröppke“, einen Kräuterlikör, und das Buch „Hüppersch Plott“, was nichts anderes bedeutet als St. Huberter Platt.