Schlechte Noten für den ÖPNV
WZ-Leser äußern im Internet ihren Unmut: 71 Prozent sind mit dem Angebot in Kempen nicht zufrieden.
Kempen. „Kempen ist in Sachen ÖPNV gut aufgestellt.“ Unter diesem Motto sprach Anton-Günther Bielefeld, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft des Kreises Viersen (VKV), jüngst im Umwelt- und Planungsausschuss.
Die WZ wollte von ihren Lesern wissen, ob sie das ähnlich sehen. Und das Ergebnis einer Umfrage im Internet spricht eine deutliche Sprache: Die Teilnehmer sind anderer Meinung — 71 Prozent sind nicht zufrieden mit den Angebot des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) in Kempen.
29 Prozent davon sind sogar der Auffassung, dass ein völlig neues ÖPNV-Konzept her muss. So sieht es auch die SPD-Fraktion, auf deren Antrag hin es zur Bestandsaufnahme von Anton-Günther Bielefeld im Ausschuss kam.
„Mit dem ÖPNV-Angebot kann man gar nicht zufrieden sein“, schreibt Hubert Braun auf der Internetseite der WZ. „Die einzelnen Buslinien sind schlecht aufeinander abgestimmt.
Ein Beispiel: Wenn man in der Neuen Stadt in die Linie 063, die aus Straelen kommt, einsteigt, bis zum Bahnhof fährt und dann weiter nach Hüls will, muss man 30 Minuten warten — ehe die Linie 069 Richtung Krefeld-Hüls fährt. Das kann doch nicht sein.“ Laut Braun gibt es weitere Beispiele für eine schlechte Abstimmung.
Mit Blick auf solche Probleme und die Taktung der Busse an den Bahnverkehr, erklärte Bielefeld bereits im Ausschuss, dass der VKV von den Pendlern darüber informiert werden müsse: „Wenn wir wissen, wo es Probleme gibt, kümmern wir uns darum“, versprach er auf Anfrage der SPD-Fraktion.
Über die Unpünktlichkeit der Busse beschwert sich Leo Riffel im Internet: „Verspätungen von zehn Minuten sind keine Ausnahme, die Linie 087 kommt maximal einmal pro Woche pünktlich.“
Im Rahmen der WZ-Umfrage gibt es erneut Kritik am Niers-Express. Nach Angaben von WZ-Leserin Carmela Puzzo hat die Nordwestbahn (NWB) die Probleme immer noch nicht im Griff. Verspätungen seien an der Tagesordnung und weiterhin würden „etliche Pendler“ in Kempen stehen bleiben.
Um Lösungen für diese Schwierigkeiten (Zugausfälle, Verspätungen, überfüllte Wagen) zu finden, hat die Stadt jetzt das mit Spannung erwartete Bürgergespräch terminiert. Am kommenden Mittwoch stellen sich Vertreter der NWB, des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) und des Schienennetzbetreibers DB Netz AG den Fragen der Bürger.
Ebenfalls dabei sind Anton-Günther Bielefeld für den VKV und Bürgermeister Volker Rübo. „Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, wie eine stabile betriebliche Lage erreicht werden kann“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Kempen.