Kempener Thomaeum Thomaeum-Schüler erhalten Preis für Filme

Kempen. · Beim Europäischen Schülerwettbewerb belegte ein Werk der Kempener den zweiten Platz.

Die Lehrer Jürgen Hemkemeyer (l.) und Marion Köhler (r.) mit den Filmprojekt-Schülern Roqiya, Jacob, Simon, Jannis, Matthias und Maike (v. l.). Mit Hilfe des Green-Screens schufen sie ein virtuelles Nachrichtenstudio.

Foto: Kurt Lübke

Als zertifizierte Europaschule liegt dem Kempener Gymnasium Thomaeum das Thema Europa naheliegenderweise sehr am Herzen. Aber nicht nur im Unterricht beschäftigen sich die Schüler damit, sondern auch darüber hinaus – zuletzt mit einem Erfolg.

Jakob Fischer und Simon Sure gingen beim 66. Europäischen Schülerwettbewerb an den Start, der in diesem Jahr unter dem Motto „YOUrope – es geht um dich!“ stand. Die beiden Neuntklässler drehten in ihrer Freizeit einen Film, der sich mit dem Thema beschäftigte, wie soziale Medien im Hinblick auf Europa beeinflussen. „Unsere Politiklehrerin Frau Köhler hatte uns von dem Wettbewerb erzählt und damit den Stein ins Rollen gebracht“, erzählt Jakob. Vor dem Hintergrund, dass die beiden 15-jährigen Schüler technikbegeistert sind, mussten sie nicht lange überlegen, welches Medium sie auswählen wollten. Sie entwickelten ein Konzept für einen Film. „Uns war wichtig zu zeigen, wie beeinflussbar Menschen sind, weil sie alles glauben. Wir wollten mit dem Film sensibilisieren und zeigen, dass man nicht alles glauben, sondern immer selber kritisch hinschauen und hinterfragen sollte“, sagt Simon.

Die jungen Filmemacher bauten sich selbst einen Green-Screen

Die Gymnasiasten schufen mittels Green-Screen-Technik ein virtuelles Fernsehstudio und drehten fiktive Nachrichten. Dafür führten die beiden unter anderem auch Interviews auf der Straße, die eingearbeitet wurden. „Wir haben uns extra ein Green-Screen-Tuch und Holzlatten gekauft, um eine entsprechende Wand für den Dreh zu bauen. Dazu haben wir eine Softbox angeschafft, damit wir ein weiches Licht erhielten, das keine Schatten und Kanten wirft“, erzählt Jakob. Akribisch machten sie sich an die Arbeit, etliche Stunden kamen dabei zusammen.

Mit großer Spannung reichten sie schließlich ihren vierminütigen Beitrag namens „Increstory lies“ dann beim Europäischen Wettbewerb ein. Der ganze Einsatz wurde belohnt. Auf Landesebene gab es einen zweiten Platz. Mit „Increstory lies“ konnten Jacob und Simon sogar gleich zweimal aufs Siegertreppchen steigen: Neben dem zweiten Platz gab es einen weiteren ersten Platz. Sie hatten ihren Film auch beim Schulfilmfest vom Kreis Viersen ins Rennen geschickt. Dort siegten sie in der Jahrgangsgruppe achten bis 13. Klasse.

Dazu kam ein zusätzlicher Erfolg. Begeistert vom Filmen drehten Jakob und Simon zusammen mit ihren Klassenkameraden Jannis und Matthias einen weiteren Film mit dem Titel „Surface Book“. Diesmal handelte es sich um ein Produktvideo. Das Projekt war diesmal allerdings im Kunstunterricht von Jürgen Hemkemeyer angesiedelt.

Eine Gruppe beschäftigte
sich mit dem Thema Influencer

Beim Schulfilmfest holten sich die vier Neuntklässler mit ihrem gemeinsamen Film einen vierten Platz. „Wir haben ,Surface Book’ kurz vor knapp eingereicht. Die Software war abgestürzt, und wir haben bis in die Nacht gearbeitet“, erzählen die vier.

Beim Europäischen Wettbewerb ging außerdem ein Mädchenteam vom Thomaeum an den Start. Amy, Elena, Maike und Roqiya konnten keine Platzierung verbuchen, aber freuten sich aber über ihre Teilnehmerurkunden. Die Gymnasiastinnen waren dem Thema Influencer und ihren Einfluss betreffend die Politik in Europa nachgegangen und hatten ein Plakat entworfen. „Das Thema Europa hatten wir im Unterricht, und das gab den Anstoß, uns damit intensiver zu beschäftigten. Dazu haben wir die sozialen Medien unter die Lupe genommen und unser Plakat entwickelt“, berichtet Roqiya.

Sowohl Marion Köhler als auch Jürgen Hemkemeyer sind über das Engagement der Neuntklässler begeistert und stolz darauf, was die Schüler geleistet haben.