Kultur am Niederrhein Oldies, Folk und Rock an der Niers

Mülhausen · Seit 15 Jahren sind die Niersboys am Niederrhein unterwegs - und  haben ihrer Heimatregion eine Hymne gewidmet.

Die gestandenen Männer von den Niersboys (v.l.): Hans-Gerd van de Rieth, Hans-Willi Abelen, David Abelen, Simon Schneider und Theo Rütten.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

„Eins, zwei“, gibt Hans-Gerd van de Rieth an der Gitarre den Takt vor. Sekunden später stimmen Hans-Willi Abelen mit einer weiteren Gitarre, David Abelen am Keyboard und Simon Schneider am Schlagzeug ein. Die Melodie vom Niederrheinlied erklingt. „Unser Land zwischen Maas, Niers, Niederrhein“, setzt Theo Rütten mit dem entsprechenden Gesang ein. Es ist Mittwochabend und die Probe der Niersboys ist gerade im Antoniushaus in Mülhausen gestartet. Wöchentlich treffen sich die sechs Männer aus Grefrath, Nettetal, Kempen, Krefeld und vom Bodensee auf dem Gelände der Liebfrauenschule Mülhausen. „Wobei Hans-Peter Schneider, unser Mann vom Bodensee, einmal im Monat mit dabei ist. Ansonsten bekommt er Hausaufgaben auf und probt in seiner neue Heimat, wo er seit rund einem Jahr lebt“, erzählt Rütten mit einem Schmunzeln.

Zweimal Vater und Sohn
in der Band vertreten

Dass ein Bandmitglied so weit entfernt wohnt und der Formation treu bleibt, ist aber nicht das einzig Ungewöhnliche an den Niersboys. Welche Formation kann schon von sich sagen, dass bei ihr Vater und Sohn spielen. Bei den Niersboys kommt diese Kombination gleich zweimal vor. Bei den Schneiders war zuerst Vater Hans-Peter als Fast-Gründungsmitglied mit im Boot. Vor sechs Jahren folgte Sohn Simon. Bei Abelen hingegen gehörte zuerst der Sohn zum Team. David spielt seit vier Jahren mit, sein Vater Hans-Willi stieg vor einem Jahr ein. „Vorher hatte ich einfach keine Zeit“, so Hans-Willi Abelen. Dass es die Niersboys überhaupt gibt, verdanken sie dem 50. Geburtstag von Rütten. „Ich habe schon in den 70er Jahren mit Hans-Gerd in Mülhausen Musik gemacht. Für meinen runden Geburtstag hatte ich die verrückte Idee, wieder zusammen zu spielen“, erzählt der Krefelder. Aus dieser Idee entstanden die Niersboys, seinerzeit vier Musiker und alle aus Mülhausen stammend. In Anlehnung an die Beachboys und der Tatsache der an Mülhausen vorbeifließenden Niers entstand dabei der Name.

Straßenmusikfestival und Fest an der Fluchtburg fest im Kalender

Von der Ursprungsbesetzung sind van de Rieth und Rütten übrig geblieben. Musikalisch bieten die sechs Männer im Altern zwischen 36 und 74 Jahren ihren Zuhörern seit nunmehr 15 Jahren eine Mischung aus Oldies, Folk und Rockmusik. Auch einige deutsche Schlager und eine Anzahl selbst geschriebener Stücke gehören zum Repertoire, wobei Rütten die Texte schreibt und van de Rieth die dazugehörige Musik komponiert. „Unser Land zwischen Maas, Niers, Niederrhein“ ist eines der eigenen Werke.

Ob beim Sommerfest an der Fluchtburg, dem Pfarrfest der Kirchengemeinde Heiligste Dreifaltigkeit in Krefeld, dem Straßenmusikfestival in Grefrath und dem Adventskonzert im Altersheim der Schwestern Unserer Lieben Frau – die Niersboys haben übers Jahr verteilt ihre festen Auftritte. „Ansonsten kann uns jeder buchen und wir treten bei weiteren Festen und Aktivitäten auf“, sagt van de Rieth. Infos bei  Theo Rütten, Tel. 02151/713143.