Segeln: „Wir wollen alte Zöpfe abschneiden“

Die neue Führungsspitze spricht über ihre Pläne, die Arbeit und Motivation.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Kempen. Mit dem Ansegeln und einer ersten Club-Regatta startet auf dem Königshüttesee am Sonntag die Wassersportsaison 2014. Doch nicht nur sportlich beginnt für den 1280 Mitglieder starken Segel-Surf-Club Kempen (SSCK) eine neue Zeit, sondern auch personell. Bei der Mitgliederversammlung am 13. Februar wurde Willi Steffes zum Vereinspräsidenten und Martin Alders (Foto: Lübke) zu seinem Stellvertreter gewählt (die WZ berichtete). Vor Saisonstart sprach die Doppelspitze exklusiv mit der WZ.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

„Wir wollen die Vereinsarbeit auf mehrere Schultern verteilen“, sagt Willi Steffes. Dies soll mit Hilfe von Patenschaften geschehen. „Durch das stärkere Einbinden vieler Mitglieder ins Alltagsgeschäft erhoffen wir uns mehr Eigendynamik und höhere Transparenz“, ergänzt Martin Alders. Daran habe es unter der bisherigen Führungsriege gemangelt — mit Folgen: Am Ende der Hauptversammlung im Dezember 2013 stand der SSCK ohne Präsidenten und Geschäftsführer da.

Damals wünschten sich die Mitglieder ein stärker reglementiertes Handeln des Vorstands. „Wir fühlen uns verantwortlich“, sagt Steffes. Die Vereinsstrukturen mit Präsidium und achtköpfigem Beirat bleiben bestehen. „Bislang erledigten zwei Leute alle 42 Aufgabenbereiche. Das sollen Patenschaften ändern“, sagt Alders. Konkret sollen die Mitglieder mobilisiert werden, Verantwortung zu übernehmen: für die Grünpflege, den Kiosk, das Volleyballfeld, die Boulebahn, die Stromversorgung oder die Steganlagen.

Als „Motivatoren“ setzt sich die Führungs-Doppelspitze für den SSCK ein. „Der Sport steht im Vordergrund“, sagt Steffes. Nach drei Vorstandssitzungen und einem Antrittsbesuch bei Bürgermeister Volker Rübo ist Steffes’ Motivation ungebrochen: „Entscheidungen schieben wir nicht auf die lange Bank, sondern realisieren alle nötigen Schritte gemeinsam, als Team.“ Eigenmotivation und Spaß seien dafür reichlich vorhanden, betont er.

Bei der Arbeit kommt Steffes und Alders ihr Beruf als Unternehmer zugute: „Auch dort organisieren, delegieren und kontrollieren wir“, sagt Alders. „Wir wollen alte Zöpfe abschneiden“, spielt Steffes auf den Streit des alten Vorstands an. Das bedeute viel Arbeit. „Die Spitze des Berges sehen wir noch nicht“, sagt Anders, der die Vereins-Internetseite überarbeitet. Schätzungsweise ein Jahr wird sich vieles eingespielt hat. „Momentan legen wir die Schienen, das Weichen stellen kommt erst“, sagt Steffes.

Beim nächsten Treffen des „Unterstützerkreises“ am 2. April werden weitere Aufgaben verteilt. Das Jahresprogramm ist prall gefüllt: Sechs Regatten stehen an, davon drei clubinterne Wettkämpfe. Die Saison endet mit dem „Absegeln“ am 19. Oktober.