Skaten als Integrationshilfe
Mobile Jugendarbeit in Grefrath will bei einem Workshop Jugendliche zusammenführen.
Oedt. „Wir wollen damit Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenführen“, sagt Leon Küsters, der seit zwölf Jahren in der Mobilen Grefra-ther Jugendarbeit tätig ist. Er meint damit einen Workshop, der seit Juni jeden Sonntag auf der Oedter Skateboardanlage durchgeführt wird. „Das Projekt knüpft an die Lebenswelt der Teilnehmer an“, sagt der Streetworker bei der Vorstellung des Workshops am Sonntag an der Skateranlage an der Mühlengasse in Oedt. Diese sollen ihren Alltag durch Sport und Bewegung mehr als bisher aktiv gestalten.
An dem Projekt nehmen aktuell 13 Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und 18 Jahren teil — dabei sind deutsche Jugendliche genauso wie Flüchtlinge und Jugendliche mit Migrationshintergrund. „Für die Flüchtlinge ist das eine neue Welt. Das Projekt ist aber gut dafür, diese Jugendliche zu integrieren“, weiß Küsters aus Erfahrung. Die Teilnehmer treffen sich immer sonntags auf der Skateboardanlage, wobei sie von den beiden „Trainern“ Rene Triepel-Winz und Markus Winkler betreut werden. „Diese beiden sind Leute aus der Szene. Es handelt sich also um ein interaktives Training“, sagt Küsters. Die Jugendlichen können natürlich auch während der Woche auf der Anlage trainieren, die aber viel mehr ist als ein sportliches Übungsgelände. „Die Skateboardanlage ist seit vielen Jahren der Haupttreffpunkt für die Jugendlichen hier“, so Küsters.
Der Workshop geht auf eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zurück, die es auch finanziert. Das Projekt trägt den Namen „Skate over bo(a)rders“ (Skaten über Grenzen) und läuft im Oktober zunächst aus.
Nachdem die Teilnehmer gezeigt hatten, dass sie sich dauerhaft für diesen Sport interessieren, durften sie die Skateboards mit nach Hause nehmen. Und es kommt noch besser: Am Ende des Workshops dürfen sie diese sogar behalten. Dass überhaupt für jeden Teilnehmer ein Skateboard angeschafft werden konnte, ist nicht nur durch die Finanzspritze des Ministeriums ermöglicht worden. „Der Hersteller Titus hat sie uns zum Einkaufspreis überlassen“, verrät Küsters. Der Verkaufspreis liegt pro Stück bei rund 120 Euro.
Küsters und seine Kollegen haben aber schon Ideen, wie es nach dem Ende dieses Projektes weitergehen könnte. Da aber noch nichts feststeht, möchte er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht darüber reden.