St. Hubert: In der Pension der Gefühle
„Die Liebestombola“ begeistert im Forum mit Bühnenspäßen vom Feinsten.
St. Hubert. Zum Schluss hat es doch geklappt, dass St.Hubert Partnerstadt von Berlin wurde. Allerdings nur bei der Premiere der Kendelbühne nach etlichen Irrungen und Wirrungen, Verdächtigungen und Verwechselungen.
"Die Liebestombola" hieß die Komödie von Siegfried Heinrich, in der den Zuschauern im vollbesetzten Forum temperamentvoll vor Augen geführt wurde, was der Bürgermeister Peter Winkelbauer (Johannes Dicks) zusammen mit Zahnarzt Toni Burgau (Hartmut Reimer) bei einer Berlin-Reise so anstellten.
Nach und nach fanden sich in der Pension Winkelbauer "im pulsierenden Zentrum des Niederrheins" die Mitglieder des Pfarrgemeinderates, Bürgermeistergattin Rita Winkelbauer (Sabine Kranen), Zahnarztfrau Julia Burger (Claudia Hiller), Klatschbase Else Geier (Sabine Dicks) ein und als Feriengast Ottilie Suppke (Karin Balters) ein.
Letztere wollte sich als Vorsitzende des Berliner Sittlichkeitsvereins und im Auftrag des Senats ein Bild von den Bürgern vor Ort machen. Auch die Berlinbesucher Peter Winkelbauer und Toni Burgau kehrten nach Hause zurück. Zusammen mit Opa Winkelbauer (Franzel Becker), der in Berlin ein Klassentreffen hatte.
Zu einer guten Komödie gehört auch ein Liebespaar, Maria Winkelbauer (Miriam Terhoeven) und Tobias Burgau (Jupp Kranen), das am Ende zusammenfindet. Zur munteren Truppe gehörten auch noch Krawatten-Egon aus Berlin (Jörg Terhoeven) und die kokette Chantal (großartig Claudia Stickelbrock).
Als dann noch ein geheimnisvoller Herr von Geisenfeld (Theo Balters) in der Pension eintraf und Lose aus einer Liebestombola auftauchten, ging es hoch her. Und das nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Foyer unter den Zuschauern, die mit Lachsalven auf die Bühnenspäße, die mal wieder in feinstem Hüppersch Plott auf sie niederprasselten, reagierten.
Die beiden stellvertretenden Bürgermeister von St. Hubert, von der Bloemen und Otto Birkmann hatten ihren Spaß genauso wie der Krefelder Theaterliebhaber Karl-Heinz Gaehlings, der seiner Begleiterin aus Stuttgart die niederrheinische Mundart übersetzen musste.
Auch im zehnten Jahr ihres Bestehens hat das Ensemble unter der Spielleitung von Johannes Dicks und der Regie von Karin Schenk mit Souffleuse Mia Laffien und Maskenbildnerin Marion Leinders wieder einen Knaller auf die Bühne gebracht.
Richtige Komödianten sind die Darsteller geworden. Zu loben ist auch Irmi Lemke, die nach der Erkrankung von Licia Stickelbrock vier Tage vor der Premiere einspringen musste. Doch sie meisterte die Rolle der Haushälterin mit viel komischem Talent.
Wenn man bedenkt, dass alle Mitwirkenden ihre Freizeit opfern, um immer wieder den Zuschauern in den regelmäßig ausverkauften Aufführungen Freude zu bereiten, kann man vor dieser großartigen Leistung nur den Hut ziehen.