Stadt hat kein Interesse an der Heilig-Geist-Kapelle

Die Idee sei finanziell nicht darstellbar.

Kempen. Die Zukunft der leerstehenden Heilig-Geist-Kapelle ist weiterhin ungewiss. Fest steht nur, dass sich die Stadt an einer möglichen Touristen-Informationen in den sakralen Räumen nicht beteiligen wird. „Dort werden keine städtischen Mittel investiert. Aufgrund der Miet- und Heizkosten ist das nicht darstellbar“, machte Bürgermeister Volker Rübo in einem Pressegespräch deutlich. Der Werbering hatte die Idee einer Touristen-Info an dieser zentralen Stelle ins Spiel gebracht. Das Gebäude am Buttermarkt steht nach dem Aus der Choros-Buchhandlung seit April leer — der hintere Gebäudeteil wird noch von Ordensschwestern bewohnt.

Der Werbering will sich noch nicht ganz von seiner Idee verabschieden, hat aber wohl nicht die finanziellen Mittel, um monatlich geschätzte 1600 Euro Miete aufzubringen. „Es ist noch nicht endgültig vom Tisch, wir werden weitere Gespräche mit der Kirchengemeinde führen“, sagte Reinhard Stein, Vorsitzender des Werberings.

Heißester Miet-Kandidat für die Kapelle ist nach WZ-Informationen weiterhin eine Kempener Metzgerei, die dort „etwas Gastronomisches“ plant. Weder vom Kirchenvorstand noch von der Metzgerei war aber am Mittwoch jemand für die WZ für eine Stellungnahme zu erreichen.

Zurück zur Touristen-Info: Die möchte Bürgermeister Rübo künftig im Kramer-Museum etablieren. „Wenn der Klosterhof 2014 fertig ist, entsteht dort eine neue Toplage der Altstadt. Das Museum wird mehr in den Fokus rücken“, sagt Rübo. Das Personal und auch das Know-How sei im Kulturforum vorhanden. Auch derzeit bekämen Touristen dort alle Informationen über die Stadt. Über die Öffnungszeiten müsse eventuell nachgedacht werden. Bislang ist beispielsweise montags geschlossen.

Damit die Touristen die Anlaufstelle im Museum auch finden, soll es eine neue Beschilderung in der Altstadt geben. „Der Kritik, dass diese derzeit nicht gut ist, stimme ich zu. Da wird sich bis zur Fertigstellung des Klosterhofes etwas ändern“, so Volker Rübo. tkl