Umstrukturierung in Kempen Haupt- und Personalamt werden zusammengelegt
Kempen · Bei der Stadt Kempen sollen das Haupt- und das Personalamt zusammengeführt und künftig als „Amt für Verwaltungssteuerung und Service“ geführt werden. Die Stadt verspricht sich davon mehr Effizienz. Dafür soll eine neue Stelle für die Amtsleitung eingerichtet werden.
(biro) Die Kempener Stadtverwaltung steht vor einer Umstrukturierung: Haupt- und Personalamt sollen zusammengelegt und künftig als „Amt für Verwaltungssteuerung und Service“ geführt werden. Für diesen Bereich soll es einen Amtsleiter geben, drei Abteilungsleiter werden ihm untergeordnet. In der Ebene unter den Abteilungsleitern soll es keine weiteren Mitarbeiter mit Leitungsfunktion geben. Dadurch soll die Organisation effektiver werden, es sollen weniger Abstimmungen untereinander nötig sein.
Dem stimmte der Rat in seiner jüngsten Sitzung grundsätzlich auch zu, allein die Kosten für die Stelle des Amtsleiters sorgten für einige Diskussionen. Die Verwaltung hatte dargelegt, dass sich durch die hohen Ansprüche an die Koordinierung der verschiedenen Bereiche aus Haupt- und Personalamt „ein hohes Maß an Verantwortung und eine damit verbundene besondere Bedeutung und Schwierigkeit dieser Position“ ergebe, weshalb die Einordnung nach A 15 Landesbesoldungsgesetz, alternativ E 14, als angemessen erscheine.
Wie Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) in der Vorlage für die Ratssitzung weiter ausführte, ist die Maßnahme aus Sicht der Stadtverwaltung erforderlich, um die Umstrukturierung der Verwaltung vorantreiben und umsetzen zu können. Die Rahmenbedingungen in den Verwaltungen hätten sich durch Fachkräftemangel und hohe Arbeitsbelastung verändert, so Dellmans.
Arbeitnehmer suchen sich den Arbeitgeber und nicht anders
Und auf dem Arbeitsmarkt suchten sich nicht mehr Arbeitgeber die Fachkräfte, sondern die Fachkräfte ihren Arbeitsplatz aus. „Bereits heute ist es schwierig, überhaupt oder weiterhin gutes Personal zu bekommen“, so Dellmans. Um die Verwaltung arbeitsfähig zu halten und für die Zukunft gut aufzustellen, müssten Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen getroffen werden.
In der Sitzung wurde deutlich, dass die Kosten für die Stelle noch nicht klar sind. Eine A 15-Stelle könnte, so stellte die Kämmerei dar, rund 75 000 Euro kosten, eine E 14-Stelle rund 95 000 Euro. Letztlich hänge es davon ab, wie die Stelle bewertet werde, machte Dellmans deutlich, nachdem Martina Güldenbog für die SPD davor gewarnt hatte, durch eine Anhebung auf A 15 Begehrlichkeiten bei anderen Führungskräften zu wecken. Sie beantragte deshalb, den Beschlussvorschlag zu splitten und getrennt darüber abzustimmen, ob man zum einen die Ämter zusammenlegen und zum anderen die Leitungsstelle auf A 15 anheben wolle. Damit konnte sich die SPD nicht durchsetzen. Mehrheitlich stimmte der Rat daraufhin auch der Änderung des Stellenplans für das Haushaltsjahr 2022 zu.