Stadt setzt auf Sparlampen
Im gesamten Stadtgebiet werden die Straßenlaternen umgerüstet. Das spart Energie und Geld.
Kempen. Energie und Geld möchte die Stadt mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket bei der Straßenbeleuchtung sparen. Die Hälfte von insgesamt 5.300 Straßenlampen im Stadtgebiet wird auf eine neue Technik umgerüstet. „Wir investieren, um langfristig zu sparen“, erklärte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl am Freitag bei einer Pressekonferenz im Rathaus.
Die Umrüstung wird unter anderem nötig, weil es eine neue EU-Verordnung gibt: Ab 2015 sind so genannte Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (QHL) verboten. Diese werden nach und nach durch sparsamere Natriumdampf-Hochdrucklampen (NHL) ersetzt.
Bis 2014 kostet die Umrüstung jährlich etwa 80.000 Euro. Langfristig spart die Stadt aber pro Jahr 75.000 Euro an Energiekosten. „Wenn man bedenkt, dass die neuen Leuchtmittel wesentlich länger halten, ist das eine lohnenswerte Investition“, sagt Tiefbaumamtsleiter Torsten Schröder. Die wichtigsten Maßnahmen auf einen Blick:
In 180 Großkofferleuchten wurden bereits die Quecksilber- gegen die Hochdruckleuchtmittel ausgetauscht. Diese Laternen stehen unter anderem im Hagelkreuz sowie an Straelener und Ziegelheider Straße. Ersparnis pro Jahr: 100.800 Kilowattstunden (kWh) bzw. 18.000 Euro.
In den so genannten Pilzleuchten werden die QHL-Leuchtmittel gegen Halogen-Birnen ausgetauscht. In Kempen — unter anderem in Kamperlings und Tönisberg — gibt es 765 Pilzleuchten. Ersparnis pro Jahr: 250.000 kWh bzw. 45.000 Euro.
Bei den 165 Altstadtleuchten in St. Hubert und Tönisberg gibt es auch den Wechsel von Quecksilber auf Natrium. Ersparnis pro Jahr: 9.500 kWh bzw. 1.750 Euro.
Größtes Projekt ist der Wechsel von Doppelkegel- auf Hellux-Leuchten. Bei 664 Lampen werden nicht nur die „Glühbirnen“, sondern die kompletten Leuchtköpfe ausgetauscht. Nur die Masten bleiben stehen. Bei 320 Lampen ist der Wechsel bereits vollzogen — unter anderem im Blumenviertel. Diese Investition gehört nicht in den Umrüstungs-Etat von jährlich 80.000 Euro. Es werden zusätzlich 148.000 Euro fällig. Ersparnis pro Jahr: 80.000 kWh bzw. 14.700 Euro.
Bewährt hat sich nach Angaben der Verwaltung die Nachtabschaltung im Bereich des Neubaugebietes Vorster Straße. In einem Test wurde an Auguste-Tibus- und Maria-Basels-Straße jede zweite Leuchte zwischen 23.30 und 4.30 Uhr abgeschaltet. Das bringt eine jährliche Ersparnis von 1.140 Euro.
„Das Testergebnis ist, dass wir das dauerhaft machen wollen. Es gab keine Schwierigkeiten. Wir werden das dem Planungsausschuss vorschlagen“, sagt Stephan Kahl. Möglicherweise könnte das auch in anderen Baugebieten praktiziert werden. Kahl: „Es soll aber nicht übertrieben werden. Die Stadt soll nicht zu dunkel werden. Der Sicherheitsaspekt steht bei allem im Vordergrund.“
“ Das Maßnahmenpaket wird dem Planungsausschuss am Montag um 18 Uhr vorgestellt. Dabei geht es auch weitere Pläne: zum Beispiel um den Einsatz von LED-Technik und neue Lampen im Altstadtbereich.