Stadtwerke: Strompreise bleiben stabil
Mindestens bis zum 1. Januar 2011 ändert sich im Grundversorgungstarif nichts.
Kempen/Grefrath/Nettetal. Zum 1. August hat der zweitgrößte Energieversorger Deutschlands (RWE) seine Strompreise um 7,3 Prozent erhöht. Das bedeutet Mehrkosten für Kunden mit Grundversorgung. Gestiegene Beschaffungskosten und die Ökostromförderung seien laut Konzern die Gründe. (die WZ berichtete).
Die regionalen Versorger hingegen wollen die Preise zunächst konstant halten. So haben die Kunden der Stadtwerke Kempen und Nettetal und der Gemeindewerke Grefrath bis zum 1. Januar 2011 nichts zu befürchten.
Bei den Stadtwerken Nettetal sei der Preis für die Grundversorgung (22,35 Cent/Kilowattstunde) mindestens bis zum 1. Januar 2011 konstant, teilt Vertriebsleiter Harald Rothen mit. Sprecherin Sigrid Rautenberger kann sich einen Anstieg der Strompreise zum 1. Januar allerdings vorstellen. "Der Januar ist ein klassischer Monat für Preisänderungen", sagt sie. Kunden, die sich für einen Tarif mit Preisgarantie entschieden haben, können bis Mitte nächsten Jahres durchatmen.
Auch bei den Gemeindewerken Grefrath "tut sich in diesem Jahr nichts", sagt Britta Horster von der Vertriebsleitung. Der Grundtarif bleibt zunächst bei 22,32 Cent/Kilowattstunde. Was 2011 ins Haus steht, könne man nicht sagen. Strom, der zum Beispiel durch eine Photovoltaik-Anlage ins lokale Netz eingespeist wird, müsse vom Betreiber bezuschusst werden (Erneuerbare-Energien-Gesetz).
"Bundesweit sind alle Netzbetreiber zur Abnahme verpflichtet", sagt sie. Der Satz sei von 2009 auf 2010 um rund 50 Prozent (von 1,3 auf 2,0 Cent/Kilowattstunde) gestiegen. Tarife mit Preisgarantie würden Ende nächsten Jahres auslaufen.
Bei den Kempener Stadtwerken bleiben die Preise auch zunächst stabil (23,1 Cent/Kilowattstunde im Grundtarif). Geschäftsführer Norbert Sandmann befürchtet allerdings eine Verdopplung der Bezuschussung für den Ökostrom. "Das sind Kosten, die das Gesetz uns auferlegt. Die spiegeln sich in den Preisen der Stromversorger wider und kommen letzten Endes beim Kunden an. Das ist eine Kettenreaktion."
Die Strompreise ergeben sich aus vielen Faktoren. Unter anderem spielt der Preis an der Leipziger Strombörse eine Rolle. Der ist laut einem dpa-Bericht seit 2008 um 30 bis 40 Prozent gesunken.