Projekt-Beginn Grefrath: Hamelmann startet Bauprojekt

Grefrath · Zwischen Neu- und Nordstraße laufen Rodungsarbeiten. Nach einer sogenannten Altlastensanierung des Bodens kann dort gebaut werden – wenn der Rat dem Bebauungsplan zustimmt.

Zwischen Neu- und Nordstraße haben am Donnerstag Rodungsarbeiten zur Vorbereitung des neuen Baugebietes begonnen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Böse Zungen könnten behaupten, dass es zunächst mal schneien musste, damit auf dem Areal zwischen Neu- und Nordstraße mit den Arbeiten begonnen wird. Denn am Donnerstag war es soweit: Dort, wo der Kempener Bauunternehmer Jürgen Hamelmann Ein- und Mehrfamilienhäuser errichten will, gab es nun im winterlichen Ambiente die ersten Rodungen.

Damit geht ein Projekt an den Start, auf das man in Grefrath schon seit langem wartet. Als Baufläche ist der frühere Standort einer Batterie-Fabrik schon über Jahrzehnte im Gespräch. Dass Hamelmann dort bauen will, steht bereits seit Frühjahr 2017 fest. Damals hatte er nach Angaben aus der Politik und von Bürgermeister Manfred Lommetz vor allem deshalb den Zuschlag für das Grundstück bekommen, weil der Kempener schnellstmöglich mit den vorbereitenden Arbeiten loslegen wolle – und zwar bevor überhaupt ein Bebauungsplan beschlossen sei.

Diese Zusage hat das Unternehmen nun knapp eingehalten. Denn wie Bauamtsleiter Norbert Enger bestätigt, läuft die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans noch bis zum 4. Februar. Am 11. Februar soll der Gemeinderat die Satzung dann beschließen.

Begonnen hat der Investor am Donnerstag mit der Rodung von Bäumen und Sträuchern entlang der Wiese, die über viele Jahre auch für das Grefrather Martinsfeuer genutzt worden war. Nun folgt der aufwendige Teil der Bauvorbereitung. Denn der Boden auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück ist aufgrund seiner Historie belastet. Neben der Batteriefabrik gab es dort einst auch einen Standort der Textil-Dynastie Grevelour. Entsprechende Altlasten befinden sich im Boden, weswegen Hamelmann nun eine komplizierte Sanierung umsetzen muss. Mehrere Gutachten haben die Belastung des Bodens seit 1992 bestätigt, heißt es in den Unterlagen des Bebauungsplans. Die Gemeinde betont jedoch, dass von diesen Belastungen keine gesundheitlichen Gefahren ausgehen.

Die Verzögerungen in dem Projekt haben laut Hamelmann vor allem mit der Altlastensanierung zu tun. Dieser – behördliche – Prozess sei weitaus aufwendiger als angenommen. Jürgen Hamelmann geht davon aus, dass die Sanierung in etwa zwei bis drei Wochen beginnen wird. Erst wenn die Altlastensanierung, die von einem Sachverständigen begleitet wird, abgeschlossen ist, kann es an die konkrete Projektumsetzung gehen. Wenn alles glatt geht, werde der Bebauungsplan Anfang Mai rechtskräftig, so Hamelmann. Mit dem Bau der Häuser soll im August begonnen werden.

Angrenzend an die Nordstraße sieht der Bebauungsplan den Bau eines Mehrfamilienhauses und eines Reihenhauskomplexes vor. In diesem Teilbereich will Hamelmann Mietwohnungsbau realisieren. Entlang der Neustraße ist der Bau von Doppelhäusern vorgesehen. Zwischen diesen beiden Bereichen sollen in der Mitte des Areals Häuser in einer Art Bungalow-Bauweise mit altengerechten Wohnungen entstehen. Diese und auch die Doppelhäuser an der Neustraße sollen an Eigentümer verkauft werden.

Die Erschließung des neuen Baugebietes wird laut Verwaltungsvorlage über die Nordstraße erfolgen. Eine Stichstraße ins Wohngebiet endet mit einem Wendehammer im Bereich der Neustraße. Diese wiederum soll über einen Fuß- und Radweg an das neue Gebiet angebunden werden. Um alle weiteren Details wird es dann noch einmal in der Sitzung des Gemeinderates am Montag, 11. Februar, gehen. Beginn ist um 19 Uhr im Oedter Rathaus, Johannes-Girmes-Straße 21.