Kempen Svens Ziel: Profivertrag als Torwart

Sven Holtmanns hat seinem ersten Verein Thomasstadt Kempen zu einem Geldsegen des DFB verholfen.

Foto: Reimann

Kempen. Fragt man Sven Holtmanns danach, was er tagsüber und in der Freizeit macht und was er später einmal machen möchte, fallen dem 18-jährigen Kempener nur drei Worte ein: Fußball, Fußball, Fußball!

Der junge Kempener ist Torwart, steht schon seit einigen Jahren bei den Junioren-Mannschaften von Borussia Mönchengladbach zwischen den Pfosten. Jetzt traf man ihn mit seiner Familie im Vereinsheim seines ersten Vereins, Thomasstadt Kempen.

Aus Mönchengladbach angereist ist zu diesem speziellen Termin der stellvertretende Vorsitzende des Verbandsjugendausschusses, Rolf Lüppertz. Er hat für Thomasstadt Kempen einen Scheck in Höhe von 4450 Euro dabei und erklärt: „Es gibt beim DFB ein gestaffeltes Bonussystem, bei dem die Amateurvereine, aus denen die Spieler kommen, die später einmal in den Junioren-Nationalmannschaften spielen, so eine Art Ausbildungs-Entschädigung erhalten.“

Da Sven Holtmanns zuletzt dem Kader der deutschen U 16- und U 17-Teams angehörte und von den Bambini bis zur D-Jugend bei Thomasstadt gespielt hatte, wird der Kempener Verein gerade für seine erfolgreiche Ausbildung belohnt. „Leider haben wir das letzte Spiel gegen Österreich 0:2 verloren“, sagt Holtmanns, der die Fachoberschulreife hat und der derzeit nur auf ein Ziel hin arbeitet: „Einen Profivertrag zu bekommen.“

„Ich bin schon mit drei Jahren dem Ball hinterhergelaufen und habe erst einmal bei Thomasstadt linker Verteidiger gespielt, bin dann aber schnell ins Tor gegangen“, sagt Sven. Er erinnert sich noch an seinen ersten Torwarttrainer bei Thomasstadt, Michele Oricor. 2012 wechselte er zur Borussia, mit der der U 19-Spieler gerade den Vertrag für ein weiteres Jahr verlängert hat. Was danach passiert, hängt von seiner Leistung ab: „Denn die Konkurrenz auch bei Borussia ist groß.“ Einen Berater hat er auch: es ist der ehemalige Spieler und Trainer von Borussia Mönchengladbach, Bernd Krauss, der für die Agentur „Coaches & More“ arbeitet.

Über den Scheck für die Jugendförderung freuten sich natürlich die Verantwortlichen von Thomasstadt, Vorsitzender Ulrich Klering und Jugendleiter Gennaro Basile. In Kürze wird man über die Verwendung entscheiden.

Natürlich freuten sich auch die Eltern von Sven, Michael und Michaela Holtmanns, über die Auszeichnung. Seine in den nächsten Tagen neun Jahre alt werdende Schwester Anna-Maria war da etwas anderer Ansicht: „Ganz schön blöd ist, dass mein Bruder nicht so oft da ist und sich einige Male verletzt hat“, sagt sie.

Bei Thomasstadt spielen derzeit mehr als 350 Kinder und Jugendliche in 20 Jugendteams. Bald wird eine neue Bambini-Mannschaft, Jahrgang 2011, dazu kommen.

Und es ist durchaus möglich, dass bald wieder Rolf Lüppertz mit dem Vorsitzenden des Kreisjugendausschusses Kempen-Krefeld, Raul Oreja, dort auftaucht. Es gibt nämlich einen weiteren Jugendspieler, Louis Beyer (15), der ebenfalls derzeit bei Borussia Mönchengladbach spielt und im Kader der U 16-Nationalmannschaft ist. Auch Louis hatte einige Jahre bei Thomasstadt gespielt.