Tiere zum Anfassen und Anfeuern

Infostände zu Natur und Technik, Ferkelrennen und Live-Musik lockten tausende Besucher.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Kempen. Kunststoff- und Betonboden, Spielgeräte und ausreichend Futter: All das gehört zu einem guten Schweinestall. Im „Schweine-Mobil“ wurde dieser am Sonntag auf dem Buttermarkt nachgestellt und die Haltung von sieben Tieren veranschaulicht. Damit sollen Fragen beantwortet und zum Dialog eingeladen werden. „Viele kennen einen Stall nur aus dem Fernsehen oder aus Bilderbüchern“, sagt Landwirt Herbert Platen. „Darum ist es uns wichtig, zu zeigen, wie er in Wirklichkeit aussieht.“

Foto: Friedhelm Reimann

Das Leben auf dem Hof erklären, Herstellungs- und Produktionsmethoden vorstellen und Erzeugnisse zum Probieren anbieten — dazu diente der Bauernmarkt bereits in den vergangenen acht Jahren. Am Sonntag fand er erstmals gemeinsam mit dem Umweltmarkt statt. Ortsbauernschaft, Verkehrsverein, Werbering und die Stadt hatten auf dem Buttermarkt und den angrenzenden Straßen ein Programm mit rund 70 Teilnehmern vorbereitet, das tausende Besucher lockte.

Landwirtschaft und Garten wurden an Infoständen von Gut Heimendahl, der Naturschutzjugend und der „Rollenden Waldschule“ präsentiert. Zudem erhielten Besucher einen Eindruck von der kulinarischen Vielfalt des Niederrheins: Marmeladen, Honig und Säfte wurden ebenso angeboten wie Äpfel, Erdbeeren, Gewürzmischungen und Backwaren.

Die Umweltthemen reichten von Klimaschutz über Elektro- und Haustechnik bis hin zur Nutzung von Pflanzenöl. „Der Markt ist für uns eine gute Gelegenheit, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen“, sagte Josef Schraven vom Verein „Pro“. Er erklärte Produktionsvorgänge mit einer Rapspresse. Am Stand des „Niers-Verbandes“ hingegen zeigten Margit Heinz und Kollegen anhand zweier Gewässermodelle mit viel Geduld, warum ein sogenannter „naturnaher“ Flussbau mit unterschiedlichen Tiefen und Fließgeschwindigkeiten für Mensch und Tier wichtig ist.

Eine besondere Attraktion war wieder das von der Langjugend organisierte Ferkelrennen. Auf der Wiese an der Mühle läutete Bürgermeister Volker Rübo um 13 Uhr den ersten Wettbewerb ein. Anschließend liefen die fünf Ferkel im Stundentakt um die Wette.

„Wir haben sie in den vergangenen 14 Tagen schon auf den Parcours vorbereitet“, sagte Linda Genneper, Landjugend-Vorsitzende. Der Wettstreit wurde aufmerksam verfolgt - wer auf das schnellste Tier gesetzt hatte, dem winkten Gutscheine vom Werbering.

Für Kinder gab es auch Bastelaktionen zum Thema Natur und Dosenwerfen. Damit wurde der Markt seinem Anspruch als Attraktion für die ganze Familie gerecht.

Ein verkaufsoffener Sonntag von 13 bis 18 Uhr sowie eine Vielzahl von Kunstständen mit Körben, Taschen und Teppichen ergänzten das Angebot Markts. Für die musikalische Untermalung sorgte auf dem Buttermarkt der australische Musiker David Johnson. Seine Eigenkompositionen, die er als „tanzbare Weltmusik“ bezeichnet, wurden von einer großen Zuhörerschaft verfolgt.