Trauer um Georg Strasser

Der ehemalige Leiter des Thomaeums ist gestorben.

Kempen. Georg Strasser ist tot. Der ehemalige Leiter des Thomaeums ist am Dienstag im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Er hinterlässt seine Frau Margret, drei Kinder und vier Enkel.

Als Strasser im Juni 2001 in Pension ging, zitierte der damalige Bürgermeister Karl Hensel das Strasser-Wort „Schule muss menschlich sein“, um dann mit Bedauern festzustellen: „Mit Ihnen verliert die Stadt einer ihrer profiliertesten Schulleiter.“

Rainer Helfenbein, ehemaliger Leiter des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums, erinnerte sich gestern gegenüber der WZ an seinen damaligen Kollegen als einen „in der Sache korrekten und überaus sympathischen Menschen“.

Der gebürtige Düsseldorfer Georg Strasser kam am 13. September 1984 vom Krefelder Ricarda-Huch-Gymnasium ans traditionsreiche Kempener Thomaeum. Strasser, altsprachlich an Schulen in der Landeshauptstadt und Wuppertal erzogen, studierte zunächst Jura.

Dass seine Profession aber Lehrer sein würde, fand er nach einer Begegnung mit dem mittlerweile verstorbenen Literatur-Professor Hans Mayer heraus. Mit 27 Jahren war er Referendar am Neusser Quirinus-Gymnasium.

In seiner Direktorenzeit hat er unter anderem das Sprachmodell Englisch und Latein in Klasse 5 eingeführt, die jährliche Martins-Sammlung für einen guten Zweck sowie die Restaurierung der Aula.

Profil und Einsatz hat Strasser auch im außerschulischen Bereich gezeigt. So ging er vor allem nach seiner Pensionierung mehrere Projekte an. Als „Lateiner“ in Kempen war es nur logisch, dass er sich dem Thomas-Verein anschloss. Er leitete Einheimische und Touristen als Stadtführer durch die Altstadt, oft mit dem Schwerpunkt Thomas a Kempis.

Unter anderem war er von 2001 bis Anfang dieses Jahres Vorsitzender von Kempen Klassik. In seiner Studentenzeit hatte der Pädagoge leidenschaftlich Saxophon gespielt.

Einen Blick für die Gemeinschaft bescheinigt ihm Annemarie Quick. Die Gefrather Gleichstellungsbeauftragte hatte vor sieben Jahren zusammen mit Strasser, seiner Frau Margret und anderen Weggefährten den Verein „Besser gemeinsam wohnen“ gegründet und den Bau des Mehrgenerationenhauses im Neubaugebiet Kreuzkapelle in Angriff genommen. „ Er hatte viele Ideen für das Projekt. Wir werden ihn vermissen“.

Zum Abschied von Georg Strasser gibt es am Montag eine Eucharistiefeier um 9 Uhr in der Propsteikirche. Die Urnenbestattung findet später im engsten Kreis statt.