Überraschender Aufbau des Grefrather Eislaufpaars

Die einst von einem Gönner gestiftete Skulptur hat am Mittwoch an der Ecke Schanzen-/Stadionstraße eine neue Heimat gefunden.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Es war an einem der heißesten Tage des Jahres, an dem sich Mitarbeiter des Bauhofes mit einem Eislaufpaar beschäftigen mussten. Am Mittwochvormittag wurde die bekannte Grefrather Bronzeskulptur an einem neuen Standort aufgestellt. Die Statue steht jetzt auf einer Grasfläche an der Kreuzung Schanzen-/Stadionstraße. Nach monatelangen Diskussionen kam diese Positionierung — zumindest für die Öffentlichkeit — überraschend.

„Bei der Wahl des Standortes handelt es sich um eine Entscheidung der laufenden Verwaltung“, sagt Bürgermeister Manfred Lommetz auf Anfrage der WZ. Es sei also kein politischer Beschluss dazu nötig gewesen. Neben dem nun gewählten Standort seien weitere Optionen möglich gewesen, so Lommetz. Vor allem hatte der Heimatverein nach einer Mitgliederumfrage dafür plädiert, die Skulptur vor dem Eissportzentrum aufzustellen.

Mit Blick auf die Ecke Schanzen-/Stadionstraße spricht Lommetz von einem „Super-Kompromiss“, mit dem sowohl der Heimatverein als auch die Geschäftsführung des Eisstadions zufrieden seien. „Diese Kreuzung führt zum Eissportzentrum, dort steht auch schon ein Hinweisschild dazu“, so Lommetz. Die Skulptur soll nun auch als eine Art weiterer Hinweis in Richtung Eisstadion verstanden werden. Zudem werde der Kreuzungsbereich laut einer IHK-Analyse von vielen genutzt — die Skulptur werde nun folglich gut von der Bürgerschaft wahrgenommen.

Und genau das ist nach Angaben des Bürgermeisters ein Ziel und Wunsch des unbekannten Stifters gewesen. Dieser hatte die Figur in den 1980er Jahren der Gemeinde geschenkt — mit der Auflage, sie auf der Wiese an der Bahnstraße aufzustellen. Dort musste das Paar nun verschwinden, weil die GWG auf der Fläche ein Mehrfamilienhaus baut. Aus Gesprächen mit seinen Vorgängern will Lommetz erfahren haben, dass der Stifter auch im Sinn hatte, Bürgerschaft, Verwaltung und Politik stets daran zu erinnern, sich um den Erhalt des Eisstadions zu kümmern. Daher sei damals der Standort an der Bahnstraße unweit des Rathauses gewählt worden. Genaue Aufzeichnungen oder eine Art Verfügung des Stifters liegt nach Angaben von Lommetz aber nicht mehr vor.

Bernd Schoenmackers, Geschäftsführer der Sport- und Freizeit GmbH, kann mit dem neuen Standort der Figur gut leben. „Wir hätten sie sicher gerne auf unserem Gelände gehabt“, so der Geschäftsführer. „Die Funktion als Hinweisgeber zu uns ist aber auch eine gute Lösung.“

Das sieht auch Volker Delschen vom Vorstand des Heimatvereins so: „Es ist ein gelungener Hinweis auf das Eisstadion.“ Die Mitgliederbefragung hatte Anfang des Jahres ein anderes Bild gezeichnet: 45 Prozent der Teilnehmer an der nicht repräsentativen Umfrage waren für das Eisstadion, nur 17 Prozent stimmten für den Standort, der nun gewählt wurde.