Verschwindet Kreisbank aus dem Burgpark?

Kriminalität: Das Kunstwerk von Katsuhito Nishikawa ist erneut beschädigt worden. Das gusseiserne Gestell ist gleich an drei Stellen gebrochen.

Kempen. Die Kreisbank im Burgpark ist erneut zerstört worden. Unbekannte haben dem Kunstwerk derart zugesetzt, dass das gusseiserne Gestell gleich an drei Stellen gebrochen ist. Die im Herbst 2001 im Zuge des Kempener Skulpturenparks aufgestellte "benutzbare Skulptur" des japanischen Künstlers Katsuhito Nishikawa ist mit rot-weißem Flatterband abgesperrt.

"Ich bin wütend, dass dieses Kunstwerk nicht respektiert und immer wieder angegriffen wird", reagiert Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese äußerst gereizt darauf, dass sich nunmehr zum vierten Mal Wüstlinge an der Skulptur vergriffen haben. Erneut habe die Stadt Strafanzeige bei der Polizei gestellt.

Noch am Dienstag hat Elisabeth Friese Nishikawa telefonisch über den neuerlichen Gewaltakt gegen das Bank-Rondell informiert. Der 58-Jährige aus Tokio, seit 1974 in Deutschland und heute in Düsseldorf lebend, war ebenso entsetzt wie traurig.

Nishikawa und Friese sind sich einig, dass die Bank weniger als Kunstwerk denn als willkommene sommerliche Sitzgelegenheit gesehen werde- was zu vorgerückter Stunde und unter gruppendynamischer Aggression eskalieren kann. Einerseits also die Freude, dass die Bank-Skulptur von der Bevölkerung so gut angenommen wird; andererseits die Betrübnis, dass einige dabei über die Stränge schlagen.

Auch dass in diesem Bereich des Burgparks seit kurzem Nostalgie-Laternen für mehr abendliches Licht sorgen, konnten Finsterlinge offenbar nicht abschrecken.

Jetzt ist wieder eine Firma beauftragt, die gebrochenen Stellen des Unterbaus zu schweißen. Der Schaden beläuft sich auf rund 3000 Euro. Im Kulturamt denkt man aber darüber nach, das komplette Gestell verstärken zu lassen. "Dann wird es natürlich beträchtlich teurer", so Elisabeth Friese.

Aber da die Zerstörungen sich gehäuft hätten, könne man die Geduld der Versicherung auch nicht unendlich strapazieren.

Zähneknirschend muss man sich im Kulturamt auch mit dem Gedanken vertraut machen, die Kreisbank umzustellen- an einen sichereren Ort. Was leider das Konzept des Kempener Skulpturenparks vollends über den Haufen werfen würde...