Kempen Von-Broichhausen-Stift soll deutlich größer werden
Pläne für den Bau eines dritten Altenheims für Kempen rücken in den Hintergrund.
Kempen. Kurswechsel in der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist: Der Bau eines dritten Seniorenheims auf dem Parkplatz an der Ecke Berliner Allee/Mülhauser Straße wird nicht mehr vorrangig verfolgt. Statt dessen soll nun das Von-Broichhausen-Stift umfangreich um- und ausgebaut werden. Diese Marschrichtung stellten am Dienstag Propst Thomas Eicker und Bürgermeister Volker Rübo als Vorstand des Kuratoriums vor. Mit dabei: Thomas Brockmeyer, der seit dem überraschenden Aussteig von Alexander Nolte zum 31. Juli die Geschäfte der beiden Kempener Seniorenheime führt.
Brockmeyer ist Mitarbeiter des Kölner Unternehmens Terranus, das ursprünglich nur als Interimslösung die Leitung übernehmen sollte. Diese Übergangszeit fällt nun deutlich länger aus als gedacht. „Denn wenn wir in der jetzigen Phase einen neuen Geschäftsführer einstellen würden, wäre dieser überfordert“, sagt Volker Rübo.
Tatsächlich stehen die Verantwortlichen unter großem Zeitdruck, dürfen sich keine Fehler erlauben, wie Thomas Eicker einräumte: Der Gesetzgeber schreibt ab 1. August 2018 in Seniorenheimen einen Einzelzimmeranteil von 80 Prozent vor. Derzeit verfügt das Stift jedoch über 50 Einzel- und 51 Doppelzimmer.
Insgesamt stehen 145 stationäre sowie sieben Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung. Die Gesamtzahl von 152 Plätzen — plus einige in der Kurzzeitpflege — soll durch den anstehenden Um- und Ausbau an Ort und Stelle erhalten bleiben — bei entsprechendem Anteil an Einzelzimmern. Dafür soll eine Lücke zwischen den beiden Trakten des Von-Broichhausen-Stifts geschlossen werden.
Brockmeyer spricht von „sehr konstruktiven Gesprächen“ mit dem Kreis und dem Landschaftsverband über die Finanzierung des Projektes. Anfang Januar sollen diese konkreter werden, bis dahin werden die Baupläne weiter ausgearbeitet. Die Umsetzung der Maßnahme bis zum Sommer 2018 ist aus Sicht des Interims-Geschäftsführers mit guten Baufirmen zu schaffen. „Ich glaube, das ist die richtige Lösung“, sagt auch Volker Rübo — unter Vorbehalt der Finanzierung und Machbarkeit.
Und was ist mit der ursprünglichen Idee eines Neubaus auf dem Hospital-Parkplatz? Dieses Konzept war noch im Mai im Sozial- und Seniorenausschuss groß vorgestellt worden. Nun heißt es von Seiten der Verantwortlichen, der Ersatzbau wäre zu weit weg und daher nur schwer mit dem Von-Broichhausen-Stift gemeinsam zu verwalten. Auch der Wegfall des Parkplatzes am Krankenhaus sei problematisch.
Dass eine Baustelle vor der Tür für die Heimbewohner eine Beeinträchtigung ist, weiß auch Propst Eicker. Brockmeyer spricht dagegen davon, dass so etwas für die Senioren auch sehr spannend sei. Und erzählt vom Ausbau eines anderen Altenheims, wo man morgens die Fußabdrücke von rund 30 Bewohnern im tags zuvor gegossenen Esstrich entdeckt habe . . .