Kempen Warten auf die Großfamilie
Luise und Hubert Nytus haben acht Kinder und vier Enkel. Zu Weihnachten wird das Haus in St. Hubert wieder gut gefüllt sein.
St. Hubert. „Am ersten Feiertag frühstücken wir mit 20 Personen, am zweiten Weihnachtstag sind wir dann 40 Leute.“ Die St. Huberterin Luise Nytus spricht recht gelassen über das Feiertagsprogramm ihrer Familie. Zahlen, die manch andere Mutter wohl kräftig ins Rotieren bringen würden, sind für Nytus Alltag. Mit ihrem Mann Hubert hat sie acht Kinder — inzwischen sind vier Enkel hinzugekommen. Und alle zusammen freuen sich wieder auf eine schöne Weihnacht in einer Großfamilie.
Luise Nytus ist durchaus bewusst, dass ihre große Familie für Außenstehende etwas Besonderes ist. Sie werde auch häufig danach gefragt. „Für meine Familie und mich ist das aber logischerweise nichts Besonderes. Wir kennen es ja nicht anders“, sagt die 54-Jährige.
Die Festtage beginnen für die Eheleute Nytus an Heiligabend mit den vier Kindern, die noch zu Hause wohnen. „Vielleicht kommen noch ein oder zwei dazu. Das weiß ich aber noch nicht“, sagt Luise Nytus. Vor einigen Jahren habe sie mal mit ihren Kindern besprochen, dass diejenigen, die ausgezogen sind, an Heiligabend mit ihren Partnern feiern und nicht nach Hause kommen. Inzwischen habe sich diese Absprache etwas verändert. „Die, die noch keine Kinder haben, kommen eigentlich auch noch vorbei“, sagt Nytus und lächelt herzlich.
Alle acht Kinder und vier Enkel treffen sich dann mit Hubert und Luise Nytus am Morgen des ersten Feiertags am Frühstückstisch. Hinzu kommen die Partner ihrer Kinder. Auf dieses Frühstück freut sich Luise Nytus sichtlich und ist auch mit Blick auf die Vorbereitung entspannt: „Ob ich nun für zehn oder für 20 Leute etwas vorbereite, spielt eigentlich keine Rolle.“ Außerdem würden die Kinder auch helfen. „Die Brötchen werden beispielsweise mitgebracht.“
Das Fest der Familie
Die achtfache Mutter ist sich sicher, dass ihre Kinder gerne gemeinsam feiern. Der Stress im Alltag und im Beruf spiele dann ein paar Stunden keine Rolle. Familie Nytus sei ein über Jahre eingespieltes Team — das sorge zum Fest für eine gute Atmosphäre.
Und für die Mutter scheint die große Familie auch ein Traum zu sein. „Sechs Kinder wollte ich immer haben. Es sind dann acht geworden“, erzählt sie und wirkt dabei sehr glücklich. „Ich mag es eigentlich immer, wenn das Haus voll ist. Und an Weihnachten ist das auf jeden Fall so.“
Denn am zweiten Feiertag kommen zum großen Kern der Familie noch die Mutter und Geschwister von Luise Nytus samt ihrer Partner und Kinder hinzu. „Dann werden wir 40 Personen sein.“ Im großen Esszimmer stehen dann zwei lange Tische. In diesem Jahr gibt es Wild zu essen, vorher eine Suppe und etwas Süßes zum Nachtisch. Für diejenigen, die kein Wild mögen, wird Luise Nytus noch anderes Fleisch zubereiten. Insgesamt werden wohl rund 15 Kilogramm Fleisch in den Töpfen schmoren.
Dass Luise Nytus und ihr Mann Hubert dem Fest in der Großfamilie ausgesprochen gelassen entgegensehen, hat sicher damit zu tun, dass sie sich das ganze Jahr über nicht wirklich ausruhen. An der Schauteshütte 25 betreiben sie einen Bauernhof mit Schweinen, Ackerbau und Spargelanbau. Hinzu kommt der Hofladen, der von April bis Juni geöffnet ist. „Bei uns wird das ganze Jahr über viel gearbeitet“, sagt Luise Nytus. Da machten die Weihnachtsvorbereitungen auch nicht mehr viel aus. Vor allem, weil sie und ihr Mann und auch ihre Kinder sehr gut organisiert seien. Das bringe das Leben in einer großen Familie mit sich.
Und so wundert es nicht, dass in der Woche vor Weihnachten noch im Haus an einer neuen Heizung gearbeitet wird. „Bis Heiligabend ist das fertig. Das klappt.“