Grefrath Familie Hüser feiert heute im Cyriakushaus
Gerührt lasen die Grefrather 2015 von der Idee des „Abends der leuchtenden Augen“. Und haben sich in diesem Jahr dazu entschieden, Heiligabend dort zu verbringen. „Gute Idee“, sagt Sohn Tom als begeisterter Pfadfinder.
Grefrath. Weihnachten hat bei Familie Hüser in Grefrath in der Regel einen festen Ablauf. Am 23. Dezember wird gemeinsam der Baum geschmückt. Am Nachmittag des 24. Dezembers gibt es ein gemütliches Kaffeetrinken bei der Mutter von Anja Hüser. Danach geht es mit Mann Markus und Sohn Tom zum Gottesdienst. Zuhause folgt die Bescherung, gemeinsames Singen und ein gemütliches Essen zu dritt. Damit das Geschenkeauspacken nicht in einem großen Durcheinander untergeht, wird gewürfelt. Jeder hat zwei Zahlen — fällt eine davon, darf man ein Geschenk auspacken.
Das Fest der Familie
In diesem Jahr soll alles ein wenig anders sein. Anfang Dezember berichtete die WZ vom „Abend der leuchtenden Augen“, zu dem die Grefratherin Ayse Berdibey alleinstehende Grefrather Senioren an Heiligabend einlädt. Als Anja und Markus Hüser davon lasen, waren sie gerührt. „Wir haben gedacht: Eigentlich müsste man etwas tun“, erinnert sich Markus Hüser. Aber da man so oft „eigentlich“ sagt und dann doch nichts tut, fällten sie schnell eine Entscheidung. „Wir haben uns dann überlegt mitzufeiern. Wir haben Tom heruntergerufen und er hat sofort gesagt: ’Gute Idee’. Dann haben wir gleich angerufen und uns für den Abend angemeldet“, erzählt Anja Hüser.
Eigentlich war für sie Weihnachten immer ein Fest für die Familie, sagt Anja Hüser. Aber der Gedanke, dass man an diesem so wichtigen christlichen Fest auch etwas für andere tun kann, hat sie dazu bewogen, mal etwas anderes zu machen.
Für den 14-jährigen Tom, der heute wohl der jüngste Teilnehmer sein wird, ist Helfen ein wichtiges Thema. Er ist Pfadfinder. Auch da spielt es neben dem Erleben von Natur und gemeinsamen Unternehmungen eine wichtige Rolle, etwas für andere zu tun. Beim Weihnachtsbasar gibt es einen Stand für einen guten Zweck. Und traditionell verteilen die Grefrather Pfadfinder im Advent das Friedenslicht im Rahmen eines Gottesdienstes. Entzündet wird es an der Flamme der Geburtsgrotte Christi in Betlehem. Auch die Familie Hüser trägt dieses Friedenslicht gerne weiter.
Schon 2015 waren Anja und Markus Hüser auf den „Abend der leuchtenden Augen“ aufmerksam geworden und beeindruckt und gerührt von dem Engagement. Da musste erst eine Nicht-Christin kommen und vormachen, wie Nächstenliebe an diesem wichtigen christlichen Fest aussehen kann, dachte sich Markus Hüser. Das will die Familie nun tatkräftig unterstützen. „Ich hoffe, dass das auch noch lange weitergeführt wird.“
Die Initiatorin Ayse Berdibey ist begeistert vom Engagement, dass viele Menschen aus Grefrath und Umgebung rund um diesen besonderen Abend gezeigt haben. Eine Kunden ihres Friseursalons hat Namensschilder für die Festteilnehmer gebastelt. Menschen haben Geld gespendet oder Plätzchen gebacken. Ein Grefrather Caterer hat ein besonderes Angebot für das Essen gemacht, ein Restaurant hat Tischdecken und Deko zur Verfügung gestellt. Und noch viele weitere gute Taten tragen zum Gelingen des Abends bei. Nicht zuletzt die Freiwilligen, die die älteren Menschen zu Hause abholen, helfen, das Essen zu servieren. Durch Gesang und Unterhaltungen wird ein schöner Abend ermöglicht.
Auch im Cyriakushaus, wo der Abend der leuchtenden Augen stattfinden wird, wurde am 23. Dezember der Baum geschmückt. In schöner Atmosphäre wird dann heute nach der Messe zusammen ein Drei-Gänge-Menü gegessen. Ganz wie zu Hause wird auch gemeinsam gesungen.
Und heute Abend, wenn alle Senioren und Helfer gemeinsam gefeiert haben und alle wieder zu Hause sind, dann wird im Hause Hüser auch wieder darum gewürfelt, wer als erstes sein Päckchen auspacken darf.