Grefrath Wie das Wasser bis zum Hahn kommt

Der Heimatverein Grefrath besuchte das Wasserwerk und erhielt dort interessante Einblick.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Es brummt kräftig aus dem Keller des Wasserwerks. Mehrere Pumpen sorgen dort dafür, dass in den Grefrather Haushalten das Trinkwasser aus dem Hahn fließt. Im Raum im Erdgeschoss, in dem eine große Tafel mit vielen aufgezeichneten Leitungen und Behältern, kleinen Schaltern und Lämpchen einen Überblick bietet, ist es da schon leiser.

Der Gemeindewerke-Geschäftsführer Erik Ix begrüßte dort eine Gruppe von 15 Besuchern, die auf Einladung des Heimatvereins Grefrath zu einer Besichtigung ins Wasserwerk an der Vinkrather Straße gekommen waren. Dabei habe er in diesen Räumen eigentlich gar nicht mehr viel zu sagen, gab Ix schmunzelnd zu. Denn die Gemeindewerke Grefrath haben zusammen mit den Stadtwerken Kempen und den Stadtwerken Nettetal eine gemeinsame Wassergesellschaft, die Kommunale Partner Wasser GmbH (KPW), gegründet. Für die KPW war Klaus Steves vor Ort und informierte die Besucher.

Seine Frage, wo das Grefrather Leitungswasser denn herkäme, war für mehrere Besucher leicht zu beantworten: „Aus Hinsbeck.“ In Hinsbeck-Hombergen fördern drei Brunnen Wasser aus einer Schicht in etwa 50 Meter Tiefe. In einem Rohr mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern wird das Wasser dann über den Hinsbecker Berg bis nach Grefrath befördert. 30 Zentimeter Durchmesser? „Das reicht?“, wunderten sich die Teilnehmer. 100 Kubikmeter Wasser würden pro Stunde gefördert, erklärte Klaus Steves. Die Brunnen laufen 24 Stunden am Tag. Das Wasser wird dann in einem 2500 Kubikmeter großen Behälter am Wasserwerk zwischengespeichert. „Wir haben dadurch so viel Reserve, dass ein Brunnen auch mal einen Tag ausfallen könnte“, erklärte Steves. Früher gab es auch in Grefrath Brunnen. Doch die Wasserqualität dort war zu schlecht. „Die Nitratwerte des Wassers aus Hinsbeck sind sehr gering“, erklärte Erik Ix. Der Grenzwert dafür beträgt 50 mg/Liter — da liege man weit darunter.

In Grefrath wird das Wasser aufbereitet. Dort wird mit Hilfe von Filtern Eisen und Mangan entzogen. Da das Wasser sehr weich ist, wird teilweise sogar „aufgehärtet“, um die Richtlinien der Trinkwasserverordnung zu erfüllen. Das Gesundheitsamt schaue bei der Qualität des Trinkwassers genau hin, so Ix. Die Qualität des Grundwassers und mögliche Verunreinigungen sorgten für einige Diskussionen. Wasser habe ein gutes Gedächtnis, bestätigten die Experten. Die so oft in dem Zusammenhang erwähnten Landwirte, die die Felder düngen, seien ein Thema, erklärte Ix. Aber bei weitem nicht das Einzige. Der Gemeindewerke-Geschäftsführer erinnerte die Besucher auch daran, dass jeder mit seinem Verhalten dazu beitrage, was einmal in unserem Grundwasser landet. ulli