Wie Wasserläufe wieder grün werden
Der Niersverband zeigt auf dem Gelände des Freilichtmuseums in Grefrath naturnahe Modelle.
Grefrath. „Der Umweltschutz und damit auch der Schutz von Gewässern ist heutzutage so wichtig wie nie zuvor.“ Mit diesen Worten beschrieb Professor Dietmar Schitthelm, Vorstand vom Niersverband, die Bedeutung der Gestaltung von Gewässern. Auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums Dornburg in Grefrath können Besucher ab sofort betrachten, wie naturnah oder konventionell naturfern Gewässer gestaltet werden können — und welches Modell davon zukunftsträchtig ist.
Niersverband und Kreis Viersen realisierten auf dem Museumsgelände die Umgestaltung eines Gewässerabschnitts. Dietmar Schitthelm und Landrat Peter Ottmann weihten diese Neuerung offiziell ein. „Wasser ist wertvoll. Dieses Bewusstsein gilt es aufrecht zu halten“, sagte Ottmann in seiner Ansprache. Er dankte dem Niersverband für sein Engagement, dessen Einsatz von Arbeitskraft und Geld. Verbandseigene Auszubildende zum Wasserbauer hatten den neu gestalteten Bereich angelegt. Außerdem sponserte der Verband vier quadratisch angelegte, überdachte Informationstafeln sowie zwei Picknickplätze und gab dafür rund 4500 Euro aus.
Schitthelm ging auf das im positiven Sinne veränderte Umweltbewusstsein der Menschen ein: „Früher stand der Nutzen für den Menschen im Vordergrund. Damals wurden einige Gewässer regelrecht vergewaltigt.“ Besondere Freude empfand er bei dem Gedanken, die Infotafeln und die Picknickplätze innerhalb eines umzäunten Museums zu wissen: „Damit befindet sich das Projekt im geschützten Raum und ist damit quasi unzerstörbar.“ An öffentlichen Orten sei es schon vorgekommen, dass ähnliche Tafeln mutwillig kaputtgemacht wurden, so Schitthelm weiter.
Der neu angelegte Gewässerabschnitt gliedert sich in zwei Teile: Im naturfernen Teil werden konventionelle Techniken wie das Aufschütten von Steinen oder das Verlegen von Betonplatten oder Pflaster gezeigt. Das Wasser fließt gerade voran, streng vom Menschen reglementiert. Der zweite Teil zeigt zukunftsweisenden Wasserbau mit naturnaher Gestaltung — die momentan noch etwas roh aussieht. „Das gibt sich“, beruhigt Schitthelm. Der Natur soll Zeit gegeben werden, das selbst zu regeln. Die Begrünung sei nur eine Frage der Zeit. Auch anderswo setzt der Niersverband auf naturnahen Rückbau, beispielsweise in Oedt an Burgbenden.