Wintereinbruch: Kurzes Gastspiel für den Schnee

Trotz weißer Pracht haben die Winterdienste fast nichts zu tun. Am Sonntag war kein Streu-Einsatz nötig.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Eine ruhige Nacht hatte der Bereitschafts-Dienst der Firma Schönmackers in Kempen gestern hinter sich: Trotz des Schneefalls am Sonntagabend war kein Streu-Einsatz notwendig.

"Der Bauhof der Stadt entscheidet, ob wir ausrücken oder nicht, und dort sah man keinen Anlass zum Streuen", erklärt Schönmackers-Mitarbeiter Stefan Petschak. In diesem Winter war das überhaupt selten der Fall; es gab insgesamt nur vier Einsätze im Januar und Februar.

250 Tonnen Salz hat die Firma noch auf Lager, erst 20 sind verbraucht. "Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist das unglaublich wenig", so Petschak. Im vorigen Winter habe man 350 Tonnen gestreut.

In Grefrath sind die Zahlen ähnlich: Zehn Tonnen Salz wurden bisher benötigt, ein Vielfaches lagert noch im Silo. "Was nicht gebraucht wurde, heben wir für den nächsten Winter auf", sagt Ina Weise vom Grefrather Bauhof.

Am Sonntag habe man von Hand ein wenig gestreut, aber keine Wagen losgeschickt. Insgesamt gab es nur drei Streu-Einsätze, ein einziges Mal Anfang des Jahres musste Schnee geräumt werden. "Zwar haben wir einen durchgehenden Bereitschaftsdienst, der hatte aber noch nie so wenig zu tun wie in diesem Winter", so Weise.

In Nettetal freut man sich ebenfalls über den bisher warmen Winter. In der Nacht zu gestern wurde stellenweise gestreut, dabei handelte es sich aber um einen der ersten Einsätze in dieser Saison. Insgesamt wurden weniger als 40 Tonnen Salz verteilt; eine Menge, die angesichts der Stadtfläche von 84 Quadratkilometern verschwindend gering ist.

"Warmes Wetter passt uns sehr gut", freut sich Christoph Kamps aus der Rathaus-Zentrale. Die eingesparten Arbeitsstunden des Bereitschafts-Personals wurden nach zum Beseitigen der Sturmschäden nach Kyrill benötigt. "Insgesamt hatten wir ähnlich viele Einsätze wie letztes Jahr, nur waren die meisten nicht schnee- sondern sturmbedingt."

Der Winter kann jedoch noch kommen: Wegen des aktuellen Kälteinbruchs wurde der Bereitschafts-Dienst des Bauhofs verlängert.

Heute: bleiben die Temperaturen nah am Gefrierpunkt. Es besteht die Möglichkeit, dass es erneut schneit.

Morgen: Ab morgen wird es langsam wärmer, die Niederschlags-Wahrscheinlichkeit bleibt hoch.

Wochenende: Bis Ende der Woche steigen die Temperaturen bis auf 8 bis 10 Grad.