Den Lobberichern stinkt’s

Ärger: Eine Firma verbreitet penetranten Geruch. Bereits seit 2005 beschweren sich die Anwohner.

Lobberich. "Bei uns stinkt es immer noch", sagt Christa Ziem, Anwohnerin der Burgstraße. Sie und viele andere Lobbericher fühlen sich durch unangenehmen Industrie-Gestank belästigt. Zur Erinnerung: Im September des vergangenen Jahres hatte sich bereits der Lobbericher Walter Giskes, der im Weberfeld wohnt, mit diesem Problem an die Westdeutsche Zeitung gewandt. Damals klagten Anwohner über Hals- und Kopfschmerzen. "Mittlerweile bescheren wir uns schon seit mehr als eineinhalb Jahren bei den Ämtern", so Ziem.

Christa Ziem, Anwohnerin

"Im September ist das zuständige Umweltamt der Sache nach gegangen", berichtet Irina Kokusch, Sprecherin der Bezirksregierung, zu der das Umweltamt seit 1. Januar gehört. Seit dem seien regelmäßig Stichproben genommen worden.

Nach den Recherchen des Amtes sei auch der Verursacher lokalisiert worden. "Es handelt sich um einen Automobilzulieferer an der Robert-Kahrmann-Straße", sagt Kokusch. Dort wurde in bestimmten Maschinen ein Kühl-Schmierstoff verwendet. Weil Fenster und Türen der Firma geöffnet gewesen seien, sei der Gestank nach draußen gedrungen. "Das Umweltamt hat nun angeordnet, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Danach ist das Problem nicht mehr aufgetreten", so die Pressesprecherin.

"Na ja", meint Christa Ziem, "im Winter war es erträglich, aber in letzter Zeit stinkt es wieder regelmäßig." Familie Thies, die an der Marktstraße wohnt, hätte die gleichen Erfahrungen gemacht. "Es kommt darauf an, wie der Wind steht."

Nachdem sich die Anwohner vergangene Woche zum wiederholten Male beim Umweltamt beschwert haben, ist ein Mitarbeiter an der Robert-Kahrmann-Straße erschienen. "Es wurde festgestellt, dass die Firma die Dachhauben während des Schmiermittel-Einsatzes geöffnet hatte", erklärt Kokusch.

Auf Anfrage des Amtes habe die Firma angegeben, dass die Maschinen, für die Schmierstoffe nötig seien, in 14 Tagen ausgetauscht würden. "Dann wird sich das Problem von selbst erledigen, da solche Mittel dann nicht mehr nötig sind", sagt die Sprecherin.

"Da bin ich mal gespannt", entgegnet Anwohnerin Ziem. Die Lobbericher Bürger sind nach dem anderthalbjährigen Kampf verzweifelt: "So langsam fühlen wir uns verschaukelt."

Die Lobbericher werden übrigens am 5. April mit Bürgermeister Christian Wagner ein Gespräch führen. "Auch er muss sich dem Thema annehmen", fordern die Anwohner einstimmig. Außerdem verlange man vom Umweltamt eine schriftliche Bescheinigung, dass die Dämpfe nicht gesundheitsschädlich sind. Was daraus wird, wir werden sehen oder besser riechen. . .