Grund genug für die Jugendlichen, eine Unterschriften-Aktion gegen Fremdenhass und Gewalt zu starten. "Kempener Schulen gegen Rechts" lautet das Motto, das von den vier weiterführenden Schulen der Thomasstadt ausgerufen wurde.

"Als die rechte NPD bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern im September vorigen Jahres 8,3 Prozent der Stimmen bekam, wurde ich nachdenklich", berichtet Realschülerin Claudia Feldt. Das Problem stehe außerdem "vor der eigenen Haustür", weiß ihr Mitschüler Andreas Arndt. "Wenn ich an die NPD-Demo vor kurzem in Krefeld denke, wird mir ganz anders."

Und auch an der Realschule sei man schon mit den "rechten Tendenzen" in Kontakt gekommen. "Vor dem Schulgelände standen im vergangen Jahr NPD-Mitglieder und haben Flugblätter verteilt", berichtet Direktor Uwe Hötter, der sofort mit Hilfe der Stadt Kempen versucht hat, die Sache zu unterbinden. "Hier fehlen aber rechtlich die Mittel", sagt Schuldezernent Volker Rübo, "die Partei ist ja nicht verboten."

Das Thema weitergesponnen haben die Schüler dann in der Geschichts-Lerngruppe von Realschul-Lehrer und Historiker Hans Kaiser. "Wir bereiten eine Ausstellung zum Thema ,Gastarbeiter in Kempen’ vor, damit lässt sich das aktuelle Thema gut verbinden", so Kaiser.

Gesagt, getan: Ab sofort gehen Unterschriften-Listen durch die Klassen der Realschule, der beiden Gymnasien Luise-von-Duesberg und Thomaeum sowie der Martin-Hauptschule. Zusätzlich bauen Schüler aller vier Einrichtungen einen Stand in Kempens Altstadt auf und sammeln Unterschriften. Am Freitag von 14 bis 18 Uhr stehen die Jugendlichen an der Enger-/Ecke Burgstraße.

Ausstellung: Die Schüler von Hans Kaiser bereiten eine Ausstellung zum Thema "Gastarbeiter in Kempen", die im Rahmen eines Festes des Multi-Kulturellen Kreises der Stadt Kempen stattfindet.

Inhalt: Die Jugendlichen stellen Gastarbeiter bzw. deren Nachkommen im Portrait vor.

Termin: Die Ausstellung in Verbindung mit dem Multi-Kulti-Fest ist am 10. Juni auf dem Buttermarkt.