Kempen Wird die Burg zum zweiten Rathaus?

Kempens Bürgermeister Volker Rübo strebt eine Entscheidung durch den Stadtrat im Oktober an.

Foto: Reimann

Kempen. Wird die kurkölnische Landesburg in Kempen zu einem zweiten Rathaus? Bürgermeister Volker Rübo will eine entsprechende Nutzung durch die Stadt nicht ausschließen. Denn das monatelange Markterkundungsverfahren, durch das mögliche Investoren gefunden werden sollten, ist zumindest in Teilen „ernüchternd“ verlaufen, wie Rübo bei der Vorstellung der Ergebnisse erläuterte.

Neun mögliche Investoren haben „ein gewisses Interesse“ an der Burg bekundet, sagte Rübo. Acht von ihnen könnten sich Gastronomie, sieben Wohnungen und Büros in dem Gebäude vorstellen. Für ein Hotel scheint das Denkmal, das bislang dem Kreis Viersen gehört, aus Sicht von Experten dagegen nicht geeignet zu sein.

„Wird das der Burg gerecht?“, fragte der Bürgermeister mit Blick auf diese Nutzungsideen. Und beantwortet sich die Frage gleich selbst: „Die Burg verträgt keine Experimente.“ Nach Rücksprache mit den Fraktionsvorsitzenden im Kempener Rat soll daher geprüft werden, ob eine Übernahme der Immobilie durch die Stadt Kempen in Betracht kommt. 1250 Quadratmeter Nutzfläche stehen zur Verfügung. In großen Teilen könnte die Stadt dadurch ihre Absicht verwirklichen, die bislang ausgelagerten Verwaltungssitze (zum Beispiel das Jugendamt in St. Hubert) an einem Standort zusammenzuziehen. Auch Gastronomie könnte es dort geben - eventuell ergänzt durch einen Glasanbau.

Möglichst noch im Oktober soll laut Volker Rübo im Stadtrat eine Grundsatzentscheidung fallen. Bis dahin soll das Dortmunder Büro Assmann, das auch die Markterkundung durchgeführt hat, eine Prüfung der Nutzung durch die Stadt samt der notwendigen Kostenanalyse vorlegen. Landeskonservatorin Andrea Pufke hat ihr Urteil schon gefällt: "Das wäre für uns eine Wunschnutzung", erklärte sie aus Sicht des Denkmalschutzes.