ZWAR-Gruppe St. Hubert ZWAR-Gruppe feiert Einjähriges mit einem Sommerfest

St. Hubert. · Die Begleiterin Nadja Kleine wurde offiziell verabschiedet. Zu den 14-tägigen Treffen will sie aber weiter kommen.

Jochen Lasch (v.l.), Nadja Kleine, Udo Weichert, Bodo Harald und Vize-Bürgermeister Hans-Peter van der Bloemen beim Sommerfest.

Foto: Norbert Prümen

„Jeder findet etwas, was er gerne tun möchte, und wenn es das noch nicht gibt, dann kann man sich selber einbringen und es auf die Beine stellen. Das Prinzip ist einfach und genial. Es steht kein Zwang dahinter, man trifft nette Leute und ist in Gesellschaft“, mit wenigen Worten fasst Elke Siebold das Prinzip von ZWAR zusammen. Die vier Buchstaben stehen für das Projekt „Zwischen Arbeitsleben und Ruhestand“. Das wurde vor mehr als 20 Jahren in Nordrhein-Westfalen aus der Taufe gehoben, um Bürgern den Übergang vom Berufsleben in das Rentnerdasein zu erleichtern. Die 2018 neu angestoßene ZWAR-Gruppe in St. Hubert feierte jetzt mit einem Sommerfest ihr einjähriges Bestehen. Gleichzeitig wurde Nadja Kleine von der städtischen Seniorenpflegeberatung, die die Gruppe ein Jahr lang bei der Verselbstständigung begleitete, verabschiedet.

„Es war eine tolle Zeit, wobei ich feststellen konnte, dass die ZWAR-Gruppe 2018 sehr schnell selbstständig geworden ist“, lobt Nadja Kleine. Kaum sei die Struktur bekannt gewesen, habe die Gruppe diese eigenständig übernommen. Die städtische Mitarbeiterin betont, dass sie die 14-tägigen Basistreffen gerne weiter besuchen möchte und bei auftretenden Fragen jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen würde. „Die Gruppe ist mir ans Herz gewachsen“, betont Nadja Kleine.

Das Förderprogramm
für neue Gruppen entfällt

Was sie indes sehr bedauert ist die Tatsache, dass die ZWAR-Zentrale in Dortmund zum Ende des Jahres geschlossen wird. Das heißt, der Träger des Projektes fällt weg. Es wird keine übergeordnete Stelle mehr für NRW geben, die Schützenhilfe leistet beim Aufgabe von neuen Seniorenfreizeitgruppen. Der Hintergrund: Es fließen keine Fördergelder mehr. Im Umkehrschluss heißt dies, dass es neue ZWAR-Gruppen, die sich in anderen Städten und Gemeinden bilden möchten, schwerer haben werden.

Ein Punkt, der auch Thema beim Sommerfest war. Mitglieder der St. Huberter Gruppe wünschen sich, dass das Angebot in Kempen nicht untergeht und die Stadtverwaltung bei Interesse aus der Bürgerschaft entsprechend unterstützt und sich ebenfalls auf Landesebene für ZWAR stark macht. Anregungen, die der stellvertretende Bürgermeister Hans-Peter van der Bloemen mitnahm. Er selber erinnerte nochmals an die Anfänge von ZWAR in St. Hubert. Im Jahr 2002 gründete sich so die erste Gruppe, der dann  im vergangenen Jahr eine zweite, verjüngte Gruppe folgte.

Die 14-tägigen Basistreffen zum Austausch werden von rund 60 Bürgern besucht, wobei aber weit mehr St. Huberter die Angebote der verschiedenen Gruppe nutzen. „201 Leute haben unsere App heruntergeladen“, sagt Heinz Barth. Das ZWAR-Mitglied weiß es so genau, weil er selber die App für die Gruppe entwickelt hat und jeder, der an der ZWAR-Gruppe 2018 St. Hubert interessiert ist, diese App kostenfrei von ihm bekommen kann. Barth, der früher ein Ingenieurbüro im Tiefbau leitete und sich schon immer für EDV interessierte, hatte die Idee zu der App. Sie informiert über die Gruppe und stellt alle Angebote mit den entsprechenden Ansprechpartnern, den Zeiten und Veranstaltungsorten vor.

Menschen, die eine Idee für eine weitere Gruppe haben, können diese jederzeit einbringen. Die Basistreffen, wo alles besprochen und geplant wird, sind ebenfalls für alle Interessierten offen. „Es ist einfach ein tolles Angebot, und ich bin froh, dass es dies in St. Hubert gibt“, sagt Rainer Speidel, der selber die Nordic-Walking-Gruppe gegründet hat und ansonsten ein Nutzer der Wander- und der Städtereisen-Gruppe ist. Die vielschichtigen Angebote haben sich derweil über St. Hubert hinaus herumgesprochen. Auch aus den umliegenden Städten und Gemeinden nutzen Bürger die ZWAR-Gruppe St. Hubert.