Kinderfest Speckerfeld fällt ins Wasser

Die Veranstaltung musste wegen des schlechten Wetters abgesagt werden. Unter Pavillons wurde dennoch improvisiert.

Foto: Inge von den Bruck

Breyell. Dieses Jahr half der sonst so gute Draht vom Bürgerbüro, der katholischen Jugendeinrichtung Oase, dem Familienzentrum Lummerland und der Streetwork Nettetal zu Petrus nichts. Denn der hatte einfach kein Einsehen. Dabei sah es am frühen Samstagvormittag noch gut aus, zeitweise zeigten sich sogar einige blaue Fleckchen am Himmel. Doch pünktlich um 13 Uhr, zum anstehenden Kinderfest im Wohngebiet Speckerfeld, zürnte Petrus und schickte einen kräftigen Wolkenbruch hinab.

Es war fast alles aufgebaut, und die fleißigen Helferinnen und Helfer trugen die gespendeten Kuchen hinaus. Als dann aber der erste Pavillon fliegen ging, Bänke und Tische nass und Manuela Nazemi-Bogda und ihr Kinderfest-Team völlig durchnässt waren, wurde das sonst so fröhliche Kinderfest kurzerhand abgesagt.

Zum Leidwesen der vielen Kinder und Jugendliche sowie der Ehrenamtler, die sich fürs Schminken, Filzen und für die Ausrichtung der verschiedenen Spiele zur Verfügung gestellt hatten und Kuchen samt Getränken ausgeben wollten. Nur die Dame am Waffeleisen musste ihr Programm durchziehen, schließlich waren für den Teig 20 Eier verwendet worden. So wurden Waffeln wie Kuchen an die Kinder und Jugendliche sowie an die Helfer verteilt. Die Laune von Manuela Nazemi-Bogda, Leiterin des Bürgerbüros, wollte sich aber nicht ändern: „So ein Ärger, wir haben uns alle so ins Zeug gelegt, die Kinder freuten sich so auf das Fest.“

Aus dem kleinen Zelt, das windgeschützt zwischen zwei Häuserwänden aufgebaut war, drang dann aber doch noch Kinderlachen. Hier „zauberte“ Streetworker und Hobby-Magier Friedel Plöger und sein Jongleur Knut Prinzen mit der intergalaktischen Zahnbürste, dem passenden Zauberspruch und mit Hilfe der kleinen Helfer aus dem Publikum, kleine und große Bälle einfach weg. „Wir mussten improvisieren“, so die Leiterin des Bürgerbüros.

Auch der Integrationsrat der Stadt um Vorstandsmitglied Helma Joosten packte sein mitgebrachtes Informationsmaterial wieder ein. Die Damen nutzten jedoch die Gelegenheit, sich mit Angela Müllers vom Flüchtlingsrat der Stadt, der Leiterin des Bürgerbüros, Manuela Nazemi-Bogda, Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps und Dirk Engels vom Jugendtreff Oase auszutauschen. „Wir müssen uns vernetzen, das ist so wertvoll“, findet Angela Müllers, die erst beim Kinderfest erfuhr, dass sie in Dirk Engels vom Jugendtreff Oase in Breyell einen weiteren Ansprechpartner hat.

Froh ist sie, dass auch die evangelische Kirchengemeinde in Breyell mit dem „Cafe Lichtblick“ eine Anlaufstelle für Flüchtlinge eingerichtet hat. Und vielleicht kann sie das Filzangebot, dass sie beim Kinderfest vom Textilmuseum anbieten wollte, künftig einmal in der Flüchtlingsunterkunft des ehemaligen Hotels Majestic in Breyell anbieten.

„Wir müssen mit einer Stimme vor Ort reden“, sagt sie. „Wenn es um Einrichtungen von Wohnungen für Flüchtlinge geht, arbeiten wir schon ortsübergreifend zusammen.“