Landrat Andreas Coenen legt den Amtseid ab

Der frühere Kreisdirektor startete in seine erste Amtszeit als Chef der Verwaltung in Viersen.

Foto: Kurt Lübke

Kreis Viersen. Am 13. September wurde Andreas Coenen (CDU) zum Landrat gewählt — am Donnerstagabend legte er seinen Amtseid im Viersener Kreistag ab. Im Anschluss verzichtete der 41-Jährige auf eine lange Rede. „Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen“, sagte er zu den Mitgliedern des Kreistags. „Ich schätze den diskursiven und auch streitigen Austausch. Und ich gehe davon aus, dass wir diesen im fairen Umgang miteinander pflegen werden.“

Zügig machten sich die Politker dann an den Tagesordnungspunkt „Ausschreibung der Stelle des Kreisdirektors“. Da Landrat Coenen diesen Posten nicht mehr ausfüllen wird, läuft die Suche nach einem Nachfolger. Der Kreis will die Stelle jetzt ausschreiben und hofft, noch in diesem Jahr einen Nachfolger präsentieren zu können.

Das Dezernat des Kreisdirektors soll künftig die Verwaltung der kulturellen Einrichtungen, die Kreismusikschule, die VHS, das Grefrather Freilichtmuseum und das Kreisarchiv umfassen. Zudem soll das Amt für Schulen, Jugend und Familie zum Kreisdirektor wechseln. Dieses gehört derzeit noch zum Dezernat von Ingo Schabrich. Insofern ist es kein Geheimnis, dass Schabrich der Favorit auf das Amt des Kreisdirektors ist.

„Formlos, fristlos, zwecklos.“ Mit diesen Worten leitete CDU-Fraktionschef Michael Aach die Diskussion über einen Antrag der FDP ein. Die Liberalen wollten eine gemeinsame Resolution der Fraktionen erreichen: gegen die Neueinteilung der Wahlkreise bei Landtagswahlen. Wie schon von der WZ berichtet, soll Tönisvorst künftig einem Krefelder Wahlkreis angehören. „Auch wenn die Entscheidung im Prinzip gefallen ist, unterstützen wir die Resolution trotzdem. Als Signal an Tönisvorst“, so Aach nach seinen einleitenden Worten.

Die SPD war da ganz anderer Meinung. „Wir werden keinem Schauantrag der FDP zustimmen“, sagte Fraktionsvorsitzender Hans Smolenaers. Die Würfel seien gefallen. Der zuständige Ausschuss in Düsseldorf habe bereits zugestimmt. Der Landtag werde die Neueinteilung in der nächsten Woche beschließen. „Auch wir lehnen ab, dass Tönisvorst Krefeld zugeschlagen wird. Es gibt aber keine Möglichkeit mehr, das zu ändern.“ Der Kempener SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner bezeichnete den FDP-Antrag gar als „Schaumschlägerei“.

Das wiederum brachte den Tönisvorster CDU-Abgeordneten Peter Joppen auf den Plan: „Ich kann nur an die SPD appellieren, diesem Antrag zuzustimmen. Er ist so etwas wie der letzter Strohhalm für Tönisvorst.“

Dieser Appell hatte aber keinen Erfolg: Die SPD blieb bei ihrem Nein. Dazu gab es weitere Enthaltungen bei den Grünen. Die Resolution bekam trotzdem die Mehrheit — auch wenn sie wohl nichts mehr ausrichten kann.