RE 10 Neue Ideen für den Niers-Express
Bundestagsabgeordneter Udo Schiefner traf sich mit den Verantwortlichen der Unternehmen.
Kempen/Düsseldorf. Verspätungen, Zugausfälle, Behinderungen durch Baustellen — seit gut vier Jahren läuft es auf der Strecke des Niers-Expresses zwischen Kleve und Düsseldorf nicht rund. Die Nordwestbahn (NWB) muss beim RE 10 immer wieder Schadensbegrenzung betreiben. Jüngst führte eine Gleisbaustelle gar dazu, dass die für viele Pendler wichtige Endstation Düsseldorf zwischenzeitlich nicht angefahren wurde.
Ebenfalls seit fast vier Jahren hat auch SPD-Bundestagsabgeordneter Udo Schiefner mit den Schwierigkeiten zu tun. „Ich werde regelmäßig mit den Problemen der Pendler konfrontiert“, sagt der Verkehrsexperte im Gespräch mit der WZ.
Jetzt unternahm der Kempener einen weiteren Versuch, die Probleme anzugehen. Bei einem Treffen in Düsseldorf saß er mit Vertretern des Kreises Kleve, der NWB und der Deutschen Bahn (DB) am Tisch. „Es war ein konstruktives und offenes Gespräch“, so Schiefner. „Den Beteiligten ist der Ernst der Lage bewusst.“
Um die Lage zu verbessern, wollen die Verantwortlichen nach Angaben des SPD-Politikers vier Punkte angehen.
„Zum einen geht es darum, dass so etwas wie bei der letzten Baustelle zwischen Krefeld und Düsseldorf nicht mehr passieren darf.“ Fahrpläne für Baustellen-Zeiträume müssten besser koordiniert werden. „Die sogenannten Pufferzeiten müssen großzügiger berechnet werden“, so Schiefner. Bei kleineren Verspätungen dürfe nicht das komplette System zum Erliegen kommen.
Ein großes Ärgernis ist für viele Pendler die mangelnde Information an den Bahnsteigen. So gibt es zum Beispiel in Kempen nur eine Digital-Tafel, die die Ankunft des nächsten Zuges anzeigt. „Da müssen wir andere Info-Tafeln haben“, sagt Udo Schiefner.
Die Pendler müssten Auskünfte über die Abfahrt mehrerer Züge haben — und es müssten auch mögliche Verspätungen zu lesen sein. „Die Unternehmen wollen jetzt mit dem VRR das Gespräch dazu suchen“, sagt der Politiker. Wann es Verbesserungen gibt, ist aber offen.
Laut Schiefner könnten die Planungen dazu „im Laufe des Jahres 2016“ beginnen. Um die Information zu verbessern, arbeitet die NWB nach eigenen Angaben auch an einer neuen App-Funktion fürs Smartphone.
Punkt Drei auf der Ergebnisliste des Düsseldorfer Spitzentreffens ist eine mögliche Aufteilung der Fahrtstrecke. „So könnte die NWB zum Beispiel von Kleve nach Krefeld fahren. Ein anderer Zug könnte von Krefeld nach Düsseldorf verkehren“, lautet ein Vorschlag aus der Runde. Dies könnte die Situation etwas entzerren.
„Pendler müssten zwar umsteigen, hätten aber bei Verspätungen auch die Möglichkeit, in Krefeld auf andere Züge auszuweichen“, sagt Udo Schiefner. NWB und DB wollen diese Möglichkeit prüfen.
Auch das Thema Instandhaltung der Züge wurde in Düsseldorf diskutiert. „Pendler berichten mir auch immer wieder von defekten Heizungen oder Türen“, sagt der Abgeordnete. Die Nordwestbahn arbeite generell an Verbesserungen des Reparaturbetriebs. Dazu gebe es ein neues Werk im „Düsseldorfer Raum“. Dies soll Abhilfe schaffen.
Wann konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation umgesetzt werden, ist nach Angaben des SPD-Politikers aber völlig offen. „Wir haben die Probleme noch einmal auf den Tisch gebracht. Jetzt sind die Unternehmen am Zug.“