Neuer Ärger um den Niersexpress

Erneut fuhren Züge überfüllt, zu spät oder gar nicht.

Kempen. Regelmäßig beschweren sich Kunden der Nordwestbahn, auch Politiker verschiedener Parteien haben sich inzwischen zu Wort gemeldet. Trotzdem nehmen die Probleme mit dem Niersexpress (RE 10) zwischen Kleve und Düsseldorf nicht ab. Die häufigsten Kritikpunkte dabei sind verspätete und überfüllte Züge — oder komplette Ausfälle.

So auch in den vergangenen Tagen: Wie WZ-Leserin Doris Nott berichtet, sind Dienstag und am Mittwochmorgen nur zwei statt der üblichen drei Wagen von Kempen in Richtung Düsseldorf gefahren. Um dennoch alle Passagiere mitnehmen zu können, wurden Ersatzbusse eingesetzt. „Dass die Fahrt mit den Bussen länger dauert, als mit der Bahn, ist klar“, gibt auch Nordwestbahn-Sprecher Timo Kerßenfischer zu.

Grund für die Fahrzeugausfälle waren Störungen an den Ersatzfahrzeugen, so Kerßenfischer. Ein Ende April in Kleve entgleister Zug sei noch in der Reparatur, ein weiterer Zug habe einen Motorschaden. „In der morgendlichen Hauptverkehrszeit sind momentan alle Züge, inklusive der Ersatzfahrzeuge im Einsatz“, sagt er und verweist auf die Internetpräsenz des VRR (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr), wo aktuelle Fahrplanänderungen nachzulesen seien. Ob allerdings weniger Fahrzeuge als üblich im Einsatz sind, kann auch dort nicht nachgelesen werden.

Vor kurzem hat Udo Schiefner, Bundestagskandidat der SPD, einen Kummerkasten zum Thema Niersexpress eingerichtet. Auch er bestätigt, dass die häufigsten Beschwerden von ausgefallenen, überfüllten oder verspäteten Züge handeln. „Kürzlich ist auf dem Weg nach Krefeld sogar eine Frau in einem überfüllten Zug kollabiert“, berichtet Schiefner. Demnächst will er, wie auch Bürgermeister Volker Rübo (CDU), das Gespräch mit Vertretern von VRR suchen.