Weihnachts-Bühne vor dem Aus

Der neue Veranstalter der Adventsmärkte plant große Veränderungen auf dem zentralen Platz der Altstadt.

Kempen. In den nächsten Tagen und Wochen sollen die Temperaturen tatsächlich sommerlich werden. Das zumindest versprechen die Meteorologen. Trotz dieser sommerlichen Aussichten war Weihnachten am Dienstag das beherrschende Thema im Rathaus: Der neue Veranstalter der Kempener Weihnachtsmärkte präsentierte sich bei einer Pressekonferenz. Wie von der WZ exklusiv berichtet, wird die Firma „XDream“ aus Bergisch-Gladbach den langjährigen Veranstalter Gaudium aus Duisburg ablösen.

„Gaudium hat in den vergangenen Jahrzehnten gute Arbeit geleistet und den Weihnachtsmarkt kontinuierlich mit uns weiterentwickelt“, sagte Werbering-Vorsitzender Reinhard Stein. Nun wolle man den „guten Markt“ aber noch ausbauen. Und das schien laut Stein mit Gaudium nicht mehr möglich.

Auch für die Stadt ist der Wechsel zu „XDream“ sinnvoll: „Gerade mit Blick auf die Konkurrenz im Umland müssen wir auch etwas tun“, so Bürgermeister Volker Rübo. Der Erste Beigeordnete, Hans Ferber, erinnerte daran, dass es Kritik aus der Politik gab: „Es wurde mehr Vielfalt und weihnachtlichere Dekoration gewünscht.“

Und das will Henning Schmitz (Foto: Lübke), Inhaber und Geschäftsführer von „XDream“, in den nächsten Monaten umsetzen. Nach seinen Angaben stehen auf dem Buttermarkt die größten Veränderungen an. „Ich sehe den Buttermarkt als Herzstück der Altstadt. Dort wollen wir etwas bewegen. Das Erscheinungsbild wird sich verändern“, so der 39-Jährige. Konkret werden „zwischen 20 und 30 Hütten“ aufgebaut. Bei deren Dekoration soll insbesondere auf die Beleuchtung geachtet werden. Schmitz: „Es soll ruhig und warm sein. Wir wollen keine blinkenden Lichter.“

Bei der Pressekonferenz wurde zudem deutlich, dass die Bühne auf dem Buttermarkt auf der Kippe steht. „Ob es die Bühne weiterhin geben wird, ist noch nicht entschieden“, sagte Henning Schmitz. Diese nimmt aus seiner Sicht viel Platz weg. „Dort könnte man auch Hütten platzieren, um dem Buttermarkt ein einheitliches Bild zu geben.“ Chören und Bands aus der Region könnte man auch an einer anderen Stelle des Marktes einen Platz für Auftritte geben. „Zum Beispiel unter einem Pagodenzelt am Martins-Denkmal“, brachte Schmitz eine Idee ins Spiel. Aber: „Da ist noch nichts beschlossen“, ergänzte Reinhard Stein.

Bei der Bestückung der Hütten auf dem Buttermarkt soll die Bandbreite vergrößert werden. „Bislang ist der Buttermarkt ja eher ein Platz für ein gastronomisches Angebot — vorwiegend abends“, so Volker Rübo. Die Firma von Henning Schmitz möchte dafür sorgen, dass der Buttermarkt eine „Flaniermeile für den ganzen Tag“ wird — zum Beispiel durch Schmuckhändler.

Auf den übrigen Straßen der Altstadt stehen in diesem Jahr keine großen Veränderungen an. „Es wird eine Mischung sein aus etablierten Händlern und neuen Ständen, die Herr Schmitz mitbringt“, erläuterte Stein. Es werde nicht alles auf den Kopf gestellt. In einer Art „Salami-Taktik“ werde die Firma „XDream“ aber in den nächsten Jahren neue Ideen umsetzen. Der Vertrag zwischen dem Unternehmen und dem Werbering läuft über fünf Jahre — nach drei Jahren hat der Werbering ein Kündigungsrecht.

Zurück zum Buttermarkt: Die schon erwähnten Hütten sollen auch unter der Woche stehenbleiben. „Betriebswirtschaftlich macht es wenig Sinn, die Buden immer wieder auf- und abzubauen“, sagte Hans Ferber. Allerdings soll der Handel darin weiterhin nur an den vier Adventswochenenden möglich sein. „Vom Wochenend-Konzept rücken wir nicht ab“, so Reinhard Stein. Laut Hans Ferber haben die Hütten auch keine Auswirkungen auf den Wochenmarkt: „Der wird wie gewohnt dienstags und freitags stattfinden. Auch wenn die Händler wohl etwa zusammenrücken müssen. Da arbeiten wir an einem Konzept.“