Jugend forscht: Wenn die Heuschrecke zum Roboter wird

Die beiden Kempener Fabian Duffhauss und Patrick Pausch haben beim Bundeswettbewerb den Sonderpreis gewonnen.

Kempen/Leverkusen. Was den bundesweiten Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ angeht, ist Fabian Duffhauss bereits ein alter Hase. Schon in der fünften Klasse hat der heute 17-jährige seinen ersten Transportroboter der Jury vorgestellt. Jetzt ist er gemeinsam mit Mitschüler Patrick Pausch (18) in der Leverkusener Bay-Arena angetreten, um den Bundespreis nach Kempen zu holen. Geehrt wurde das Duo gestern mit dem Preis für eine besondere technische Leistung (Preisgeld 1500 Euro) und einem Besuch im italienischen „Joint Research Center“ in Ispra.

Im Mittelpunkt des erfolgreichen Projekts steht ein Roboter, den die beiden Schüler des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) in den vergangenen drei Jahren entwickelt haben. Das Vorbild für dessen Fähigkeiten haben Insekten dem jungen Forscherduo geliefert. „Wir haben unter anderem Stabheuschrecken beobachtet und gefilmt. Sie sind durch ihre dezentrale Nervensteuerung optimal für unseren Roboter, weil jedes ihrer Beine für sich selbst denkt“, erklärt Pausch.

Zuerst versuchten die beiden mit handelsüblichen Baukästen wie Lego oder Fischer-Technik ihr Projekt zu Hause umzusetzen. „Die Roboter waren aber sehr schwer und instabil, so sind wir nicht weiter gekommen“, erinnert sich Patrick Pausch. So wurden Bleistiftskizzen angefertigt und in Computeranimationen umgewandelt. Später gab es zu jedem Einzelteil eine technische Zeichnung. Mit Hilfe der Krefelder Firma Voith-Paper wurden diese in Handarbeit aus Aluminium hergestellt und zu einem Roboter zusammengefügt.

„Da dieser auch über Geröll gehen kann, könnte er beispielsweise bei Erdbeben oder ähnlichen Katastrophen zum Einsatz kommen“, sagt Pausch mit Blick auf den Roboter, den die beiden am Freitag der Jury präsentierten. Inzwischen kann er dank einer Spezialkamera auch ohne Sichtkontakt ferngesteuert werden. Entwickelt wurde alles auch während der Abiprüfungen. „Wir haben viel zusammen fürs Abi gelernt und viel für unser Projekt getüfftelt“, sagt Duffhauss.

Und dabei sind Roboter und Technik nicht das einzige Hobby der beiden Jungforscher. „Wir sind zusammen in einer Bigband und in einem Chor“, sagt Duffhauss, der auch noch gerne segelt.