Keiner will ins Freibad
Die kühlen Temperaturen verhindern, dass Gäste in Kempen und Grefrath draußen schwimmen.
Kempen/Grefrath. „Die Freibadsaison hat dem Wetter entsprechend schlecht begonnen“, sagt Jörg Tichelkamp, Schwimmmeister im Grefrather Dorenburg-Freibad. Gerade einmal 300 Besucher verirrten sich seit dem 19. Mai auf das Areal neben dem Freilichtmuseum. „Wir sind ein reines Freibad und bei schlechtem Wetter kommen natürlich nur wenige Besucher“, erklärt Tichelkamp.
An den wenigen schönen Tagen seien zwar einige Schwimmer gekommen, doch damit die Leute regelmäßig kämen, müsste das Wetter konstant besser werden.
Das Grefrather Freibad bietet seinen Besuchern ein 50-Meter-Becken mit Rutsche und Sprungturm, ein Kinderbecken sowie viel Platz zum Fußball- und Volleyball-Spielen. Die täglich anfallenden Kosten seien derzeit nur schwer zu decken. Einen genauen Betrag kann Tichelkamp aber nicht nennen: „Die Kosten sind schwer zu beziffern, aber an einem schlechten Tag verbrauchen wir zum Heizen so viel Gas wie ein Einfamilienhaus im ganzen Jahr.“
Auch im Kempener Aqua-Sol an der Berliner Allee 53 trauen sich die Besucher noch nicht so recht in den Freiluftbereich. „Wir haben seit dem 1. Mai alle Becken offen, aber aufgrund des schlechten Wetters ist draußen nur wenig Betrieb“, berichtet der Kempener Badleiter Wolfgang Werthschulte.
Vergangenes Jahr sei im Mai deutlich besseres Wetter gewesen. Damals sei es teilweise schwierig geworden, einen freien Platz auf den gut 27 000 Quadratmetern Liegefläche zu ergattern. Im Mai 2013 seien knapp 8000 Besucher weniger ins Aqua-Sol gekommen als in der vergangenen Saison.
„Das Wasser ist in keinem Becken kälter als 26 Grad, aber wenn es draußen nur knapp über zehn Grad sind, wird das ja nicht als Abkühlung empfunden“, erklärt der Kempener Betriebsleiter. Die anfallenden Unterhaltungskosten hängen von vielen Faktoren, wie den Besucherzahlen, den Außentemperaturen und dem Heizaufwand ab, so der Leiter.
Die Besucher des Aqua-Sol halten sich laut Werthschulte lieber im überdachten Bereich oder im 33 Grad heißen Sole-Becken auf als in einem der fünf Außenbecken. „Wir hoffen darauf, dass das Wetter entsprechend dem Kalender sommerlich wird — in den nächsten Wochen“, so Werthschulte.