Initiative Kommunaler „Blühstreifen“: Erster Schritt für Blumen und Bienen

Insektenfreunde haben in Grefrath ihren Plan von kommunalen „Blühstreifen“ vorgelegt. Die Politik zeigte sich offen.

Initiative: Kommunaler „Blühstreifen“: Erster Schritt für Blumen und Bienen
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Im zweiten Anlauf hat es geklappt. Nachdem die Bienenzüchter der Gemeinde Grefrath schon einmal wieder ausgeladen wurden, konnten sie nun im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss ihre Idee von einem „blühenden Grefrath“ vorstellen.

Der Bienenzuchtverein Oedt und Umgebung hat beantragt, dass Blühstreifen auf kommunalen Grünflächen angelegt werden. Was später einmal schön aussehen soll, hat einen ernsten Hintergrund: Insekten finden auf den Stein- und kurz gemähten Rasenflächen keine Nahrung. Doch die kleinen Tiere sind wichtig — nicht zuletzt, weil sie für die Bestäubung von Pflanzen notwendig sind, die Lebensmittel liefern.

Die Imker Paul-Heinz Backes, Pascal Strux und Burkhard Drenkpohl erklärten ihre Idee den Politikern im Ausschuss: Wenn man öffentliche Rasenfläche, Flächen an Kreisverkehren und Verkehrsinseln, an Straßenrändern und Fahrradwegen mit Wildblumen bepflanzt, finden die Tiere Nahrung — und es sieht auch schöner aus als die monotonen Rasenflächen. Und noch einen Vorteil konnte Burkhard Drenkpohl präsentieren: Andere Kommunen haben bereits die Erfahrung gemacht, dass diese Art der Bepflanzung in der Pflege kostengünstiger ist als normale Rasenflächen.

Natürlich müsste die Verkehrssicherheit Vorrang haben. So könnten an Straßen Saatmischungen mit niedrig wachsenden Pflanzen eingesetzt werden. „Wir möchten ein Umdenken in Gang bringen“, schilderte Backes. Daher sind die Bienenzüchter bereit die Kosten für die Saatmischungen auf den ersten Referenzflächen zu bezahlen. Auf den Testflächen kann man dann Erfahrungen sammeln und vielleicht auch Privatpersonen dazu bewegen, Wildblumen zu pflanzen. Außerdem wolle man auch noch Sponsoren ins Boot holen. Auch der Nabu sei mit eingebunden.

Ein wenig Skepsis blieb zwar, aber: „Wenn das richtig ist, dass es bunter und billiger ist, können wir nichts dagegen haben“, so Bernd Bedronka (SPD). Wilma Hübecker (CDU) brachte die Idee ins Spiel, Gärtner als Sponsoren zum Beispiel für Flächen an Kreisverkehren zu gewinnen, die als Gegenleistung für die Pflege dort werben könnten.

„Der Anstoß ist gelungen“, sagte der Ausschussvorsitzende Max Titulaer nach der Präsentation. Verwaltung und Politik sind willens mitzumachen. Und vielleicht können im Frühjahr schon die ersten Wildblumenwiesen blühen.