Lehrschwimmbecken soll neu gebaut werden

Der Stadtrat entscheidet am 13. März über die Zukunft des Breyeller Lehrschwimmbeckens.

Foto: Senf

Breyell. In der Diskussion um das Lehrschwimmbecken in Breyell sollen die weiteren Entscheidungen fallen. In einer gemeinsamen Sitzung des Nettebetriebs und des Ausschusses für Schule und Sport am Dienstag, 20. März, wird die Machbarkeitsstudie vorgestellt: Neubau am Schulzentrum Biether Straße oder Erweiterung des Nettebads in Kaldenkirchen. In der Vorlage spricht sich die Verwaltung für die Errichtung eines neuen Beckens auf dem Schulgelände in Breyell aus. Abschließend zustimmen muss der Stadtrat am 13. März.

Das Lehrschwimmbecken wurde 1964 gebaut und 1987 saniert. In den vergangenen drei Jahren war es mehrfach geschlossen, im Februar 2017 hat die Stadt es zuletzt dicht gemacht. Damals hatte das Rohr am Beckenablass-Ventil starke Schäden aufgewiesen, dann war der Schaltschrank, mit dem die Filtertechnik geregelt wird, kaputtgegangen, es gab weitere Rohrbrüche. Zuletzt stimmte die Wasserqualität in den Duschen nicht. Diesem Problem will man provisorisch mit Duschköpfen mit Filtern begegnen — wegen Lieferschwierigkeiten rechne man allerdings erst für März mit einer Wiedereröffnung, sagte Stadtsprecher Jan van der Velden jüngst.

Die Gutachter sehen am Breyeller Schulzentrum vier Möglichkeiten für ein neues Becken. Bei der ersten wäre es ans bestehende Gebäude zur Biether Straße hin angegliedert. Die Räume im Erdgeschoss könnten weiter genutzt werden. Allerdings sei bei dem alten Gebäude von einer Nutzungsdauer von 20 bis 30 Jahren und nicht, wie bei den anderen Optionen, von 60 Jahren auszugehen. Variante zwei sieht das Becken im Bereich vor der katholischen Grundschule, Variante drei an gleicher Stelle, aber um 90 Grad zum Schulgebäude hin gedreht. Alternativ käme die Errichtung an der östlichen Grenze des Schulgeländes in Betracht.

Der Neubau in Breyell würde laut Gutachter 3,65 Millionen Euro kosten, allerdings könnten aus dem Programm Gute Schule 2020 Fördermittel in Höhe von rund 1,94 Millionen Euro eingesetzt werden. Diese Möglichkeit scheide bei einer Erweiterung des Kaldenkirchener Bads aus. Die Betriebskosten in Breyell lägen jährlich bei knapp 150 000 Euro.

Laut Vorlage sehen die Stadtwerke als Betreiber des Nettebads den Ausbau in Kaldenkirchen kritisch. Sie würden durch die deutlich intensivere Nutzung eine schlechtere Qualität des Bads sowie betriebswirtschaftliche Risiken befürchten, heißt es. Dabei hätte die Erweiterung laut Gutachter durchaus Vorteile: So seien einige notwendige bauliche Elemente bereits vorhanden — etwa die Eingangshalle, ein Erste-Hilfe- und ein Sanitäterraum. Dadurch könnten Baukosten eingespart werden, auch die Betriebskosten seien etwas günstiger als am Standort in Breyell. Doch ohne die Fördermittel „sind die jährlich laufenden Kosten aufgrund der deutlich höheren Abschreibung insgesamt höher als bei einem Neubau am Schulzentrum Biether Straße“. Demnach lägen sie bei etwa 200 000 Euro. „Damit scheidet der Standort Kaldenkirchen aus Verwaltungssicht aus.“ In Breyell sieht sie als beste Alternative den Neubau an der östlichen Grundstücksgrenze an der Biether Straße vor. Er sei „wirtschaftlich und nutzungsorientiert sinnvoller“ und beinhalte die wenigsten Nachteile. Die Sanierung des bestehenden Beckens sei „auf Dauer unwirtschaftlicher“ als eine Neubauvariante.

In die Planungen waren auch die Wünsche der Schulen und Vereine, die das Becken nutzen, eingeflossen. Seit der Schließung vor einem Jahr müssen sie auf das Nettebad ausweichen und sich stark einschränken oder ganz auf Schwimmzeiten verzichten.