LSB-Erlebnisdorf wird Flüchtlings-Unterkunft

Weil die Einrichtung des Landessportbundes nicht ausgebucht ist, sollen dort von Dezember bis Februar Asylbewerber wohnen können.

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Nettetal. Das Sport- und Erlebnisdorf des Landessportbundes (LSB) in Hinsbeck wird im Winter rund 350 Flüchtlinge aufnehmen. Die Bezirksregierung Düsseldorf plant, dort eine Notunterkunft des Landes einzurichten. Vom 1. Dezember bis zum 29. Februar sollen die Menschen dort leben. Für den Betrieb ist ausschließlich die Bezirksregierung in Absprache mit dem Landessportbund zuständig. Darüber informierte Bürgermeister Christian Wagner zur Wochenmitte den Ältestenrat und am gestrigen Abend auch die Hinsbecker Bürger, die zu seiner „Nette-Runde“ ins Hotel Josten gekommen waren.

Die Landesregierung hat Absprachen mit dem Landessportbund getroffen, der seinerseits aber auch schon ein individuelles Angebot zur Unterbringung von Flüchtlingen direkt an die Bezirksregierung gerichtet hatte. Das Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck ist in den Wintermonaten nur sehr gering ausgelastet.

Eine Verlängerung der Unterbringung von Flüchtlingen über Februar hinaus ist sehr unwahrscheinlich: Sportvereine und andere Kunden des Sport- und Erlebnisdorfs haben für das kommende Jahr längst fest ihre Aufenthalte gebucht.

Die Einrichtung verfügt über ausreichende Übernachtungsmöglichkeiten, hat eine eigene Küche und neben einer Sporthalle auch ein Hallenbad. Die Stadt Nettetal ist hier für die Betreuung nicht zuständig. Die Flüchtlinge werden aber für die Dauer ihres Aufenthalts den etwa 320 zugewiesenen Menschen und den 150 in der Hauptschule hinzugerechnet. In diesen Monaten werden keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen. Ihre Anwesenheit wird aber Auswirkungen auf das Stadtbild, im Gemeinwesen und auch bei Ärzten und anderen Dienstleistern haben, hat Wagner der Politik mitgeteilt. Die Stadt werde nach seiner Einschätzung in Bezug auf die Koordinierung von freiwilligen Angeboten und anderen sozialen Themen mit einbezogen sein.

Die Stadt hat jetzt durch die frühe Benachrichtigung die Zeit, sich auf die Situation einzustellen, es bleibt mehr Luft zur weiteren Planung. Ihr fehlen allerdings noch nähere Informationen durch den Landessportbund, die aber wahrscheinlich in den nächsten Tagen kommen werden. Zurzeit bemüht sich die Stadt darum, die ehemalige Hauptschule Lobberich „winterfest“ zu machen.

Die Bezirksregierung hat mitgeteilt, dass sie mindestens bis Ende Februar in Betrieb bleiben wird — länger als ursprünglich angekündigt worden war. Die Stadt hofft, dass die nun entstehenden zusätzlichen Kosten für Heizung, Duschen und Toiletten im Schulgebäude vom Land übernommen werden.