Nachts in Richtung Hochwasser-Einsatz
Feuerwehrleute aus der Region sind nach Magdeburg gerufen worden.
Kreis Viersen. 60 Feuerwehrleute aus dem Kreis Viersen und 40 aus Mönchengladbach sind gemeinsam mit etwa 50 Krefelder Feuerwehrmitgliedern in der Nacht zu Sonntag nach Magdeburg aufgebrochen, um dort im Kampf gegen das Hochwasser zu helfen. Wehren aus diesen drei Bereichen bilden zusammen die dritte Bereitschaft der Bezirksregierung Düsseldorf. Insgesamt gibt es fünf solche Bereitschaften im Regierungsbezirk Düsseldorf. Für alle fünf erging am Samstagabend der Einsatzbefehl.
Aus dem Kreis Viersen sind Feuerwehrleute aus Willich, Tönisvorst, Grefrath, Kempen, Schwalmtal und Niederkrüchten mit zehn Fahrzeugen im Einsatz. Insgesamt war die dritte Bereitschaft mit 30 Fahrzeugen aufgebrochen und kam Sonntag Mittag an einem Sammelpunkt bei Magdeburg an.
Es geht um die Sicherung der Deiche rund um die Stadt und den Schutz eines Umspannwerkes, das die Stromversorgung sichert. Vor allem, so erklärt Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel, laufen über dieses Umspannwerk die Pumpen, die die Kanalisation aufrechterhalten. „Wenn die nicht mehr laufen, säuft die ganze Stadt ab.“
Für die Wehrleute kam der Einsatz mehr als überraschend. Einige mussten aufbrechen, ohne mit ihrem Arbeitgeber klären zu können, dass sie nun ein paar Tage fort ein werden. Riedel rechnet damit, dass der Einsatz vier bis sechs Tage dauern wird. Den Unterschied zur „Jahrhundertflut“ der Elbe im August 2002 (damals waren die Feuerwehren aus dem Kreis Viersen nicht im Einsatz) erklärt er mit der Höhe des Wasserspiegels: „Mehr als 70 Zentimeter mehr als damals.“
Über 70 000 Menschen, so die Zahl, die Riedel kennt, kämpfen im Moment an der Elbe gegen das Hochwasser. Der Einsatz der Wehrleute bedeutet für die Menschen im Kreis und in Mönchengladbach aber keine Gefahr. Es sind noch genug Helfer zur Stelle. „Wir haben im Kreis 1600 aktive Feuerwehrleute“, sagt Riedel. „Nur 60 davon sind jetzt mit zehn Fahrzeugen unterwegs.“ ahl