Nettetal feiert Fest der Begegnung

Am 27. August soll das große Fest über die Bühne gehen, an dem sich zahlreiche Vereine und Institutionen beteiligen.

Foto: Jobu

Nettetal. Alle sind eingeladen: „Unser großes Fest der Kulturen in Hinsbeck wird sicher ein Höhepunkt im Veranstaltungsjahr in Nettetal“, verspricht Andreas Koll vom Kulturkreis der Wirtschaft in Nettetal (KDW). War bisher schon sein alljährliches spätsommerliches Konzert im Zirkuszelt der Jugendherberge ein außergewöhnliches Kulturereignis, hat der KDW diesmal bei den Planungen andere Organisationen mit ins Boot genommen und etliche Vereine als Mitwirkende gewinnen können. Herausgekommen ist ein Fest der Begegnung am Samstag, 27. August, für alle Nettetaler und ihre Neubürger — die Flüchtlinge. Und die mischen gleich munter mit im Programm.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, das Gerüst des Programms steht, an Details wird gefeilt. „Es ist großartig, dass sich noch immer Vereine und Einzelpersonen melden, die zum Programm was beitragen und mithelfen wollen“, zieht Koll bei einem Vorbereitungstreffen Zwischenbilanz. Besonders viel geboten werde für Kinder, wie Hayfa Kassas vom Integrationsrat ergänzt: „Unser beliebtes Weltkinderfest, das wir sonst im Ingenhovenpark veranstalteten, geht diesmal im Fest der Begegnung mit auf.“ Neben dem Integrationsrat ist auch der Förderverein Flüchtlingshilfe Nettetal mit von der Partie. Und so kommt ein internationales Kulturspektakel zustande.

„Erstes Nettetaler Fest der Begegnung — für alle Generationen“ lautet der offizielle Titel. Im Programm für Kinder sind besonders viele Mitmach- und Kreativaktionen wie sportliche Spiele, aber auch Zaubereien und Märchen gehören dazu. Zeitgleich geht die Post ab auf der Open-Air-Bühne mit viel Musik, natürlich, und mit manchen Überraschungen. Die Esskultur kommt nicht zu kurz — internationale Leckereien und Erfrischungen werden geboten. Dazu präsentieren sich Nettetaler Vereine, Verbände und Institutionen, wirken wie etliche Flüchtlinge beim Programm mit.

Warum der Kulturkreis der Wirtschaft sein jährliches Konzert im Zelt zu solch einem Fest umfunktioniert, hat einen besonderen Grund: „Wir haben viele Flüchtlinge in der Stadt, die sich um Integration bemühen, und für die Integration müssen auch wir von uns was tun“, führt Koll aus. Manche Unternehmer und Betriebe in Nettetal bieten Asylbewerbern die Möglichkeit zu Praktika oder, wenn die Voraussetzungen stimmen, Ausbildung oder Anstellung. „Darüber hinaus muss Integration im täglichen Miteinander gelingen, das setzt Kennenlernen voraus, und dazu soll unser Fest eine Gelegenheit bieten“, so Koll.

„Für Nettetaler und die Flüchtlinge soll der Nachmittag eine schöne Gelegenheit werden, sich kennenzulernen, Zeit miteinander zu verbringen“, sagt Wilfried Niederbröcker vom Vorstand der Flüchtlingshilfe. Sein Vorstandskollege Ralf Schröder ergänzt: „Damit viele Flüchtlinge, von denen sich übrigens manche schon im Sport, sozial oder kulturell engagieren, kommen können, haben wir einen Shuttle-Service von den Unterkünften eingerichtet.“ Dass dieses Fest für ganz Nettetal besondere Bedeutung hat, weiß man auch im Rathaus: „Bürgermeister Christian Wagner hat die Schirmherrschaft übernommen und wird das Fest eröffnen“, kündigt Stadtsprecher Jan van der Velden an.

Nicht verzichten müssen Kulturfreunde dabei auf das beliebte Zelt-Konzert, das unterm Motto „We are the World“ Bestandteil des Programms ist: Die Band Strom und Wasser alias Heinz Ratz & The Refugees, die in der Weltmusikszene Kultstatus hat, spielt; im Ensemble wirken Musiker aus aller Welt mit, die als Flüchtlinge ihre Heimat verlassen mussten. Ganz international geht’s auch beim „Roots Rebel Sound“ zu, wenn die DJs Don Dadda und Rootsstepas Weltmusik, Reggae und Techno zu faszinierenden Rhythmen vereinen.

„Wir geben 100 Eintrittskarten in den freien Verkauf, die andere Karten wird der Förderverein Flüchtlingshilfe an Ehrenamtler und an Flüchtlinge verteilen“, so Koll. Der Erlös der verkauften Karten komme der Flüchtlingshilfe zugute: „Das soll von uns ein kleiner Beitrag zur Integration sein.“