Willich Elektro-Autos sind kein Renner

Trotz Förderung ist die Resonanz auf E-Autos in Willich gering. Stadtwerke und Stadtverwaltung haben Fahrzeuge.

Willich: Elektro-Autos sind kein Renner
Foto: Reimann

Willich. Seit dem 2. Juli wird der Kauf von Elektrofahrzeugen bezuschusst. Bundesweit ist die Resonanz bis jetzt gering. Willich liegt da voll im Trend. Die Verwaltung veranstaltet deshalb am 4. September im Innenhof des Neersener Schlosses einen Info-Tag zum Thema „E-Mobilität“. Elf Auto- und Fahrradhändler wollen ihre Produkte präsentieren. Die Willicher kommen nur ganz, ganz langsam auf den Geschmack, wenn es darum geht, sich mit Strom statt Diesel, Benzin oder Gas fortzubewegen.

Willich: Elektro-Autos sind kein Renner
Foto: Lübke

Andrea Steffen von den Stadtwerken Willich nutzt für eine Dienstfahrt schon mal gerne den kleinen Mitsubishi i-Miev. Der schmale, kleine Flitzer, den es baugleich auch von Citroën und Peugeot gibt, wird allerdings nur rund 3000 Kilometer im Jahr bewegt. Und an der Ladestation an der Brauereistraße 7, vor dem Verwaltungsgebäude der Stadtwerke, stehen die Elektroautos auch nicht gerade Schlange. „Im vergangenen Jahr tankten dort rund 60 Fahrzeuge Strom. Drei Kunden entschieden sich für feste Lieferverträge“, erklärt Andrea Steffen.

Seit dem 2. Juli seien keine weiteren Elektrofahrzeuge hinzugekommen. Seit diesem Zeitpunkt gilt die staatliche Förderung. „Es gibt seit Einführung der Prämie bundesweit gut 700 Anträge“, weiß Steffen. Und sie weiß auch, warum die Käufer immer noch so zurückhaltend sind: „Leider ist es bis heute nicht gelungen, Strom effizient und günstig zu speichern.“

Die Branche hoffe auf Preissenkungen um 30 Prozent bei den Akkus, wenn in der „Gigafactory“, dem Riesenwerk von Tesla und Panasonic in den USA, im Jahre 2018 die Produktion aufgenommen wird. Auch ein deutlich höherer Benzinpreis würde das Interesse an Elektroautos steigern.

Bei den Stadtwerken überwiegt aber der Optimismus: „Viele Verbraucher erkennen die Vorteile von Elektrofahrzeugen: Da sind der wesentlich einfachere Aufbau, die höhere Effizienz des Motors, keine Abhängigkeit vom Öl, die geringen Verbrauchskosten und nicht zuletzt die Umweltfreundlichkeit“, sagt Andrea Steffen. Unter diesem Aspekt sei auch zu erwarten, dass die Stadtwerke weitere Ladesäulen einrichten werde, wenn auch derzeit nichts Konkretes geplant sei.

Bei der Stadtverwaltung steht Bürgermeister Josef Heyes ein Elektro-Smart zur Verfügung. Er hat nach zwei Jahren rund 15 000 Kilometer auf dem Tacho. Die Ladesäule vor dem Technischen Rathaus in Neersen steht auch anderen Fahrern von Elektroautos zur Verfügung — ein Angebot, von dem derzeit nur sporadisch Gebrauch gemacht wird. Beim Bauhof ist ein Mini-Kipper im Einsatz, der ebenfalls mit einem Elektromotor betrieben wird. Die Technische Beigeordnete Martina Stall hatte in der November-Sitzung des Umweltausschusses versprochen, dass bei Ersatzbeschaffungen von Fahrzeugen im Einzelfall geprüft werde, ob ein Hybrid- oder ein reines Elektrofahrzeug infrage komme.