Stadt Willich setzt auf Elektroautos

Die Verwaltung will insgesamt zwölf Fahrzeuge und 16 Ladestationen anschaffen.

Foto: Kurt Lübke

Willich. FDP und Grüne hatten vor wenigen Tagen den Ausbau der Elektro-Mobilität in Willich gefordert. Bei der Stadtverwaltung stoßen sie mit entsprechenden Anträgen auf offene Ohren: In der Sitzung des Umweltausschusses soll bereits am kommenden Mittwoch, 21. Februar, von der Politik ein Elektromobilitäts-Konzept für die Stadt in Auftrag gegeben werden.

Bereits 2015 war im gleichen Ausschuss beschlossen worden, dass die Verwaltung im Einzelfall zu prüfen hat, „ob im Rahmen von Ersatzbeschaffungen für den städtischen Fuhrpark eine Umstellung auf Hybrid- bzw. Elektrofahrzeuge in Betracht kommt“. Nunmehr stehen im Bereich des Bauhofs tatsächlich vier Ersatzbeschaffungen an. Zudem läuft im kommenden Jahr der bestehende Nutzungsvertrag des E-Smart aus.

Da passt es gut, dass die Bundesregierung Ende 2017 ein Förderprogramm „Saubere Luft“ zur Reduzierung Stickoxid belasteter Kommunen erlassen hatte. In diesem Programm werden neben der Lade—Infrastruktur bis zu 75 Prozent der Mehrbeschaffungskosten von E-Fahrzeugen gefördert. Die Stadt hat deshalb zum 31. Januar einen entsprechenden Förderantrag zur Beschaffung von vier Nutzfahrzeugen für den Bauhof, acht weiteren Dienstfahrzeugen sowie acht öffentlichen Ladesäulen mit insgesamt 16 Ladepunkten beantragt. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf knapp 249 000 Euro.

Die Elektro-Dienstfahrzeuge sollen nach Auskunft von Lars Siewert von der Stadtverwaltung quer übers Stadtgebiet verteilt werden: Am Bauhof sollen zwei stehen, an der Bütt, am Verwaltungsgebäude St. Bernhard, am Rathaus in Anrath und am Beschäftigungs- und Leistungszentrum im Stahlwerk Becker je eines stehen. Zwei sollen es am Schloss Neersen sein. „Sie sind für Mitarbeiter mit vielen Außenterminen gedacht, die dann den eigenen Wagen nicht mehr benötigen“, so Siewert. Der Bauhof soll zusätzlich drei „Streetscooter“ (sie sind von der Post entwickelt worden) und ein normales Elektroauto erhalten. An allen genannten Punkten soll es in Abstimmung mit den Stadtwerken Ladestationen geben.

„Schlechte Luft macht nicht an der Stadtgrenze halt“, sagt Siewert und betont mit Blick auf die benachbarten Großstädte die Notwendigkeit, auch in Willich die E-Mobilität über die genannten Maßnahmen hinaus auszubauen. Die Verwaltung ist deshalb auf der Suche nach weiteren Fördermöglichkeiten — und ist schon fündig geworden: Das Land NRW hat Anfang Februar die Zuschussförderung „Elektromobilität in Kommunen“ ins Leben gerufen hat. Geld gibt es unter anderem für nicht öffentliche Ladepunkte sowie kommunale Elektrofahrzeuge.

Die Verwaltung schlägt dem Ausschuss vor, diese Förderung in Anspruch zu nehmen. Sie regt an, diese zunächst für eine „Umsetzungsberatung Elektromobilität“ zu nutzen. Auf Grundlage der daraus resultierenden Ergebnisse könnte das Elektromobilitäts-Konzept für die Stadt erarbeitet werden, um weitere Fahrzeuge und Lade-Infrastruktur zu beschaffen.