Schulen in Nettetal Berufskolleg gibt den Standort Lobberich auf
Lobberich · Nach dem Schulentwicklungsplan des Kreises Viersen wird der Standort der Berufsschule in Lobberich aufgegeben. Unklar ist bisher nur, wann das der Fall sein wird. Am Hauptstandort in Kempen müssen erst neue Räume entstehen.
(hb) Der Standort Lobberich wird vom Rhein-Maas-Berufskolleg aufgegeben. Die Schließung des Standortes Lobberich ist das Ergebnis des aktuellen Schulentwicklungsplans des Kreises Viersen für die Berufskollegs. Dieser Schulentwicklungsplan wurde von einem Gutachter erstellt, der diese Empfehlung gegeben hat. Wann es dazu kommen wird, kann der Kreis Viersen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Voraussetzung ist die bauliche Weiterentwicklung des Kempener Standortes des Rhein-Maas Berufskollegs. Erst wenn dieser fertig und bezogen ist, können die in Lobberich untergebrachten Bildungsgänge nach Kempen verlagert werden. Bis dahin wird der Standort in Lobberich weiter genutzt und auch ohne Abstriche baulich unterhalten. Eine Zeitschiene für den Neubau gibt es bislang noch nicht.
Nettetaler Schüler werden nicht in Lobberich unterrichtet
Wichtig ist weiterhin, so eine Sprecherin des Kreises, dass die überwiegende Zahl der Nettetaler Schüler des Berufskollegs nicht den Standort Lobberich besucht. Zudem sei der allgemeine, demografisch bedingte, Rückgang der Schülerzahlen nicht außer Acht zu lassen. Dieser habe in den vergangenen acht Jahren zu einem Rückgang von etwa 20 Prozent geführt. Nach dem Schulentwicklungsplan des Kreises hat die Zusammenführung der Standorte weitere Vorteile: Die Lehrkräfte könnten besser und vor allem flexibler eingesetzt werden. Vertretungen ließen sich leichter regeln, so dass es zu weniger Unterrichtsausfall komme. Die Arrondierung von Bildungsgängen sei einfacher. Die Möglichkeiten, neue Bildungsgänge anzubieten, erhöhen sich, da Lehrkräfte flexibel eingesetzt werden können.
Der Standort Nettetal ist der kleinste Standort des Rhein-Maas-Berufskollegs. Dort befinden sich insgesamt 17 Klassenräume mit einer durchschnittlichen Größe von 65 Quadratmetern. Mit Blick auf die künftig zu erwartenden Schülerzahlen erweist sich die vorhandene Klassenraumkapazität nach Meinung der Gutachter als völlig ausreichend. Durch regelmäßige Sanierungs- sowie Unterhaltsmaßnahmen befindet sich das Gesamtgebäude insgesamt in einem guten baulichen Zustand. Bisher werden am Standort Nettetal drei Bildungsgänge der Berufsfachschule, fünf Angebote der Ausbildungsvorbereitung sowie eine Fachklasse im Rahmen der dualen Ausbildung angeboten.
Auch wenn es für einen Neubau in Kempen noch keinen Zeitplan gibt, bleibt die Frage für die Politik in Nettetal interessant. Denn wenn man aus den Fenstern des Ratssaales schaut, blickt man direkt auf das Berufkolleg-Gebäude. Schule und Rathaus sind direkt benachbart, nur getrennt durch eine Straße. Und das lässt sofort an die lange geplante Rathauserweiterung denken. Die Räume im Rathaus sind längst ausgereizt, so sind bisher zusätzliche Räume im Gebäude der angrenzenden Sparkasse angemietet. Dort ist etwa die Nettekultur untergebracht. Und auch die Ratsfraktionen haben ihre Räume dort aufgegeben, um dort Büros für die Stadtverwaltung unterzubringen. Die Grundstücksverhandlungen für einen Erweiterungsbau an der Steegerstraße sind gescheitert. Die geplante Aufgabe der Berufsschule schafft eine neue Möglichkeit, allerdings nicht sofort.