Kommunalpolitik in Nettetal Nettetal plant Container für Geflüchtete
Nettetal · Bei der schwierigen Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge aus der Ukraine geht die Stadt viele Wege. Die Nutzung von Turnhallen steht zur Diskussion. Auf dem Hof der Hauptschule werden Container aufgestellt.
(hb) Die Stadt Nettetal strebt für die Unterbringung von geflüchteten Menschen an, schrittweise fremdangemietete Objekte durch bedarfsgerechte eigene Immobilien zu ersetzen. Dieses Fazit aus einem Konzept der Verwaltung zur Unterbringung von Asylbewerbern und Obdachlosen in Gemeinschaftsunterkünften, Ende Februar erstellt, ist bereits wieder überholt. In der Sitzung des Stadtrates stand aktuell die Unterbringung geflüchteter Menschen aus der Ukraine im Vordergrund. 120 Flüchtlinge, in erster Linie Frauen und Kinder, aber auch Senioren, sind bereits in Nettetal angekommen. 65 davon sind in städtischen Unterkünften untergebracht worden, die anderen sind in privaten Haushalten aufgenommen worden.
Bisher gibt es keine Zuweisungen von Flüchtlingen durch das Land. Alle Ukrainer, die sich bisher in Nettetal gemeldet haben, sind durch private Kontakte oder Arbeitgeber in Logistik und Gartenbau selber gekommen. Manche, die dort arbeiteten, seien in den Krieg gezogen, hätten aber ihre Familien nach Nettetal geholt.
Doch Geschäftsbereichsleiter Jochen Müntinga warnte, dass die Kapazitäten erschöpft seien. Der Kreis habe angefragt, 200 Menschen aus der Ukraine kurzfristig aufzunehmen. Die Verwaltung habe 110 neue Plätze angemietet. Sie habe auf das Angebot des Landessportbundes im Sportdorf in Hinsbeck zurückgegriffen und auch die Räume im Hotel zur Mühle angemietet. Aktuell schaue man sich die Turnhallen im Stadtgebiet an. Auch im Jugendzentrum Oase sollen 25 Flüchtende untergebracht werden.
Ina Prümen-Schmitz vom Bereich Senioren, Wohnen und Soziales, wies darauf hin, dass die Menschen, die am Hauptbahnhof in Mönchengladbach ankommen und nach Nettetal gebracht werden, schnellstmöglich versorgt werden müssten. Sie bräuchten eine Arbeitserlaubnis, die Kinder seien sofort schulpflichtig.
Der Rat beschloss einstimmig, 60 Plätze in Bestandsimmobilien oder in Schnellbauweise zu schaffen. Die Verwaltung wird weiter beauftragt, kurzfristig mindestens 35 Plätze zusätzlich zu den acht Gemeinschaftsunterkünften bereit zu stellen.
Hierzu solle eine Containerlösung auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule für die Dauer von fünf Jahren aufgestellt werden. Die Mietverhältnisse für bestehende Gemeinschaftsunterkünfte am Herrenpfad und Lötscher Weg sollen mittelfristig aufgegeben und durch Neubauten ersetzt werden. 120 Plätze sollen so in eigenen Immobilien geschaffen werden.