Jaeger-Halle: Neubau statt Sanierung?

Das Theater soll erst im Jahr 2016 modernisiert werden. Noch ist nicht absehbar, ob diese Maßnahme überhaupt sinnvoll ist.

Foto: Lübke

Nettetal. In die Jahre gekommen ist sie, die Werner-Jaeger-Halle in Lobberich. Bei ihrer Eröffnung 1974 galt der Bau als hochmodern, mittlerweile ist Nettetals gute Stube — die als Theater und Aula des Werner-Jaeger-Gymnasiums dient — dringend sanierungsbedürftig. Doch aus der geplanten Modernisierung wird erst mal nichts, wie Bürgermeister Christian Wagner (CDU) am kommenden Mittwoch in der Ratssitzung im Rathaus bekanntgab.

Der Grund: Im Haushalt 2015 ist dafür kein Geld da. „Wir wollten doch im September im Kulturausschuss über die Sanierung der Halle beraten, warum ist da keine Sitzung anberaumt?“, hakte Renate Dyck (SPD) nach. Die Erklärung lieferte Wagner: „Wir werden damit nicht in 2015 beginnen.“ Das dicke Minus von 2,8 Millionen Euro im Haushaltsentwurf 2015 lasse nicht einmal die Planungen für solche Investitionen zu. Das Problem dabei: Noch ist gar nicht absehbar, ob die Halle saniert oder im schlimmsten Fall neu gebaut werden müsse. Gründliche Gutachten seien teuer — und dafür sei kein Geld übrig.

Entwarnung konnte Wagner geben, als einige Ratsmitglieder nachfragten, ob die Gesundheit von Besuchern der Halle durch verbaute Schadstoffe gefährdet sei. Mit Asbest wie in vergleichbaren Gebäuden aus den 1970er Jahren sei wohl nicht zu rechnen. Befürchtungen, langfristig könnten keine Theateraufführungen und Konzerte stattfinden, zerstreute Wagner: „Wir wollen ein dauerhaftes kulturelles Angebot haben und eine Aula fürs Gymnasium.“ Nicht von ungefähr habe man schon die Möglichkeit angedacht, für die Zeit einer etwaigen Sanierung eine Ersatzspielstätte in Betracht zu ziehen.

Das wird vorerst nicht nötig sein. Kulturfreunde wie Schüler müssen vorläufig Unannehmlichkeiten wie klapprige Klappstühle in Kauf nehmen. Kämmerer Norbert Müller meinte: „Die Werner-Jaeger-Halle hat einen gewissen Charme, man muss nicht ein Multimedia-Zentrum haben.“ Wobei dieser Charme zeitlich begrenzt ist — Wagner: „Mit der Sanierung werden wir wohl 2016 beginnen.“