Narren strahlen mit der Sonne um die Wette
Die Jecken in Lobberich erlebten einen tollen Zug. Das Prinzenpaar Wolfgang und Anne grüßte zum Abschluss.
Lobberich. Es schien fast so, als wäre ganz Lobberich auf den Beinen gewesen — mit Bollerwagen, per Fahrrad und zu Fuß machten sich einige tausend Narren bei herrlichem Wetter auf den Weg in die Lobbericher Innenstadt, wo am Sonntag der Nettetaler Tulpensonntagszug stattfand. Der Zugweg war gesäumt von Narren, die die Zeit des Wartens zum Feiern nutzten. Die kleinen Cowboys, Zwerge und Minni-Mäuse hatten schon die Tüten gezückt, als der erste Wagen zu sehen war.
Den Anfang machte der Freundeskreis „MacKenzie’s Pub“ unter dem Motto „Na Lobberich kömp jede Jeck — och Fiona un Shrek“. Kräftige Helaurufe ertönten. Die Wagen- und Fußgruppen hatten sich während der Aufstellung schon ordentlich in Stimmung gebracht.
107 Wagen und Fußgruppen hauchten dem närrischen Tulpensonntagszug in diesem Jahr Leben ein. Egal ob „Nette Gärtner“ (der Freundeskreis Hein-Nicus-Straße), „Die schwarzen Schafe vom Niederrhein“ oder „Vogelscheuchen aus Leuth“ (Freundeskreis Leuth) — viele Nettetaler, nicht nur die Karnevalsgesellschaften und Vereine, gestalteten diesen Zug mit.
Ein großes Kostümfest wurde gefeiert, ein Wagen war schöner als der andere und die Sonne sorgte für den passenden Rahmen. Der Stimmungstreff der „Medi KV“ vor der Arche lockte viele junge Narren an. Dort moderierten Jan Hegger und Martin Christians (beide Mitglieder der Messdienerschaft St. Sebastian) und grüßten die Narren von ihrer Tribüne aus.
Die Nettetaler Stadtspitze, Vereins- und Kirchenvertreter sowie etliche Lokalpolitiker trafen sich auf der Tribüne des Karnevalskomitees Lobberich. Die stand am Kreisverkehr in der Nähe des Krankenhauses. Dort moderierte und kommentierte traditionell Uli Clancette den närrischen Zug, der sich von hier aus weiter Richtung Fenlandring, über die Breyeller Straße wieder zurück ins Zentrum Lobberichs schlängelte.
Als lustige Pusteblumen kamen die Gardefrauen der Tanzgarde „Blau-Weiß“, das Marienheim Hinsbeck zog als Marienkäferschwarm mit und der Borussen-Fan-Club kam mit großem Wagen und prophezeite: „Wir entern Europa“. Feuerwehrautos, Raupen, Frösche und Kinderriegel waren nur einige der phantasievollen Kostüme, die den Zug bunt machten.
Neben den vielen Fußgruppen zählte der Zug wieder viele Motto- und Prunkwagen, die Dank der vielen „Wagenengel“ sicher durch die Straßen geschleust wurden.
Zum Abschluss des Zuges grüßten Prinz Wolfgang I. und Prinzessin Anne I.; das „Motto dieses Tulpensonntagszuges war „Net jedde Cent kömmp op de Kass’, investiert wörrd jätz in Freud’ on Spass“. Und dem wurden die Narren in der Seenstadt mehr als gerecht.